Vor fast zehn Monaten zog sich Felix Neureuther einen Kreuzbandriss zu. Auf seinem Weg zurück kam der Deutsche öfter ins Zweifeln und dachte bereits über sein Karriereende nach. "Im Sommer hat es nicht wenige Tage in der Reha gegeben, an denen ich dachte: Die anderen schupfen da ihre Gewichte, und ich kann einfach nicht. Weil zuerst das Knie schmerzte und dann auch noch der Rücken wehtat. Und daheim sitzen Frau Miri und Töchterchen Matilda und warten auf dich. Also warum tust du dir das noch an? Aber die Gedanken wurden dann wieder weniger", sagte Österreichs Lieblingspiefke in einem "Krone"-Interview.

Neureuther, selbst Vater eine Kindes, sieht übrigens im baldigen Vatersein seines Kontrahenten und Freundes Marcel Hirscher einen weiteren Schub für den Österreicher: "Ihr Österreicher müsst überhaupt keine Sorgen haben. Ich denke sogar: Das Baby macht den Marcel noch besser! Auch wenn das eigentlich schwer vorstellbar scheint nach dem unfassbaren letzten Winter von ihm." Weil? "Ich hab selbst erleben dürfen, dass Vater zu sein der schönste Hauptberuf der Welt ist. Das ist die mit Abstand beste Zeit des Lebens! Da verschieben sich die Prioritäten, man merkt, was wirklich entscheidend ist. Insofern ist das Skifahren "nur" mehr Genuss."

Und wie steht es mit Neureuthers eigenen Zielen für den kommenden WM-Winter? "Nach so einer Verletzung noch mal ganz nach oben zu kommen, das ist schon eine Herausforderung, die mich kitzelt. Ich will dorthin, wo ich war. Und daran glaub ich auch." Also scheint spannenden Duellen zwischen ihm und Hirscher nichts im Weg zu stehen.