Die Hochstimmung war Marcel Hirscher anzumerken, auch nach dem Rennen. "Die Stimmung war ein Wahnsinn", sagte er und meinte, "vielleicht habe ich mich heuer mehr auf die Leute konzentriert, aber so laut war es wirklich noch nie", meinte er. Kein Wunder, die über 40.000 wussten, worum es ging. Um Skigeschichte. Mit 54 Siegen ist Marcel Hirscher nun auf einer Ebene mit Hermann Maier der erfolgreichste Österreicher im Weltcup aller Zeiten.
Dass er diesen Sieg just in Schladming schaffte, ist eine besondere Note: "Schladming ist ein magischer Platz für mich - wenn ich daran denke, was hier alles passiert ist. 2012 habe ich den ersten Weltcup gewonnen - und das unter gar nicht leichten Voraussetzungen. 2013 dann die WM und die Goldene im Slalom. Und jetzt der 54. Sieg bei meinem Heimrennen, ich wohne ja nicht weit von hier!"
Kritik am Termin-Stress
Kurz überkam da sogar den Vollprofi die Lust auf eine (kurze) Feier. Aber: "Bei der Pressekonferenz habe ich schon gespürt, dass der Energie-Level Richtung Bett geht." Eines wollte er sich nicht nehmen lassen: "Ein Bier mit Matthias Walkner muss sich ausgehen." Viel mehr aber nicht, denn eine Sache stößt ihm sauer auf: "Bei allem Respekt, der Terminplan rund um Olympia ist ein Wahnsinn! Ich weiß, es gehört zum Geschäft, aber es ist eine Frechheit. . ."
Die besten Bilder vom Rennen:
Was Hirscher meinte. Am Mittwoch war um 6.30 Uhr Tagwache ("Aber vor zwei gab es kein Heimkommen"), dann ging es nach Wien zur Einkleidung und zur Vereidigung beim Bundespräsidenten. "Aber ich habe am Sonntag das nächste Rennen, trainieren sollte ich auch - und am Dienstag drauf geht es nach Stockholm. . ." Sagte es und ging doch mit einem stolzen Lächeln aufs Bier mit Freund Matthias Walkner.
Hermann Maier hat gratuliert
Nur zu einem Thema wollte Marcel Hirscher nichts sagen: Zum Brief vonHermann Maier, in dem ihm die Ski-Ikone zum 54. Sieg gratuliert hat: "Ich bin echt froh, dass ich es geschafft habe, Henrik zu schlagen. Denn vor meinem Start war es so leise, dass ich wusste - ein Wahnsinn, der muss echt stark gefahren sein", sagte er auf die Frage, wie er auf den Brief von Hermann Maier antworten werde.
Das Schneeball-Drama rund um Henrik Kristofferson - der Norweger ("Es ist ein respektlos") wurde während seiner Fahrt mit Schneebällen beworfen - kommentiert Hirscher folgendermaßen: "Das tut mir sauleid. Bei 50.000 Leuten sind immer drei, vier Deppen dabei."