Das Lienz-Doppel ist Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin nicht gelungen. In einem knappen Riesentorlauf auf einer harten Piste mit schnellem Kurs siegte die Italienerin Federica Brignone, die von Rang drei auf eins raste. "Im ersten Lauf fühlte ich mich nicht so gut, war oben auch langsam. Im zweiten wollte ich so fahren, wie ich im ersten dann unten unterwegs war. Ich habe von oben bis unten gut attackiert", analysiert die Siegerin.

Dahinter landete die Halbzeitführende Viktoria Rebensburg vor Shiffrin. Die beste Österreicherin wurde Stephanie Brunner, die sich noch vom siebten auf den fünften Platz verbesserte. "Mit dem zweiten Lauf bin ich sehr zufrieden, im ersten muss ich aufhören, die Handbremse angezogen zu haben. Es war nicht mein Kurs, denn gerade und flache Strecken sind nicht meine Stärke, aber ich habe es gut umgesetzt", sagt Brunner.

Beste Platzierung für Kappaurer

Die Junge Vorarlbergerin Elisabeth Kappaurer holte mit Platz zwölf ihr bestes Weltcupergebnis. Nach Platz 18 im ersten Durchgang belegte sie sogar eine Zeit lang den Platz am Leaderboard. "Ich bin zwei gute Durchgänge vor eine schönen Kulisse beim Heimrennen gefahren, es ist ein toller Jahreabschluss", strahlte Kappaurer.

Alle Österreicherinnen konnten sich etwas verbessern. Ricarda Haaser fuhr von Rang 23 auf 18, Bernadette Schild und Anna Veith vom geteilten 26. Rang auf den 20. und 21. Platz.

So lief der erste Durchgang

Der Disziplinenwechsel in Lienz, er hat sich voll ausgezahlt. Den Slalom vorzuziehen und erst am Freitag den Riesentorlauf zu absolvieren, war die richtige Entscheidung. So bot sich den Damen in Osttirol eine perfekte, harte Piste. Diese nützte die Deutsche Viktoria Rebensburg am besten aus, setzte sich mit fünf Hundertstel Vorsprung im ersten Durchgang vor die Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin. "Es ist nicht einfach, weil auf der Piste viele Wechsel drinnen sind, aber der Lauf war tadellos", freute sich Rebensburg. Nur zwölf Hundertstel dahinter liegt Tina Robnik (SLO), 17 Hundertstel hat Federica Brignone als Vierte Rückstand. Doch nach dem engen Ergebnis des ersten Laufes, verspricht Durchgang zwei viel Spannung. Auch Rot-Weiß-Rot kann noch mitmischen. Die beste ÖSV-Läuferin ist Stephanie Brunner auf Rang acht. Ihr fehlen lediglich drei Zehntel aufs Podest.

"Es waren schon ein paar Fehler dabei, ich konnte den Ski phasenweise aber gut laufen lassen. Wenn ich im zweiten Durchgang noch mehr solche Schwünge zeige, geht sich ein Top-Platz aus. Der Rückstand ist nicht groß, ich werde aufs Podest angreifen", war Brunner im Ziel kämpferisch.

Einen riesigen Rückstand fasste Eva-Maria Brem aus, sie kam mit einer Verspätung von 3,1 Sekunden ins Ziel. Ricarda Haaser und Bernadette Schild könnten sich wohl zumindest über eine gute Startnummer im zweiten Lauf freuen, beide reihten sich ebenfalls im hinteren Feld ein. Elisabeth Kappaurer fuhr ein starkes Rennen, setzte sich ins Mittelfeld. Anna Veith, die in dieser Disziplin den größten Trainingsrückstand aufweist, kam mit 2,05 Sekunden Rückstand unten an. Katharina Truppe, Kathrarina Liensberger und Carmen Thalmann verpassten den zweiten Durchgang.