Vor den Augen ihres Freundes des, dem französischen Ski-Ass Mathieu Faivre, gewann Mikaela Shiffrin den Parallelslalom in Courchevel. Nach dem Triumph am 20. Dezember gönnte sich das Paar zwei Tage im französischen Nobel-Skiort und feierte dort das Weihnachtsfest vor. Denn den Heiligen Abend verbrachte die 22-Jährige mit Training in Toblach (Südtirol), anstatt mit dem 25-Jährigen in seiner Heimatstadt Nizza zu feiern.
„In den nächsten Wochen warten so viele Rennen auf Mikaela, da geht sich einfach kein Kurz-Urlaub aus“, erzählt ihr Manager Kilian Albrecht. Den hätte die US-Amerikanerin aber auch dann nicht eingeschoben, wenn es vor dem Jahreswechsel kein Rennen mehr gegeben hätte. „Die Kalenderplanung ist für eine Allroundlerin der absolute Wahnsinn. Am 28. und 29. Dezember Slalom und Riesentorlauf in Lienz, dann geht es praktisch direkt weiter nach Oslo zum Neujahrs-Rennen. Und danach warten Zagreb, Marburg und Flachau. Also muss sie die Rennen in Bad Kleinkirchheim auslassen, um sich wenigstens ein bisschen ausruhen zu können“, schimpft Albrecht.
Eine Frau als Mentaltrainerin
Ginge es nicht um die kleine Kristallkugel für den Slalom-Weltcup, hätte die Weltcup-Titelverteidigerin auch das City-Event in Oslo ausgelassen. „Das kann und will sie aber nicht, weil Petra Vlhova so stark ist und in Oslo Slalompunkte vergeben werden“, sagt der Vorarlberger. Sein Schützling wählte Toblach für die Vorbereitung, weil „sie dort in Ruhe arbeiten kann, die Verhältnisse bestens sind und sie Vergleiche mit den italienischen Damen hat“. Die optimale Arbeit zwischen Mikaels Betreuern und einer Mentaltrainerin sieht Albrecht als „den Grundstein für ihre Erfolge. Wenn sie sich selbst optimal vorbereitet fühlt, geht bei ihr alles wie von selbst. Deshalb absolviert sie auch jede Einheit, als wäre es ein Rennen.“
Ein großer Mosaikstein für die Slalom-Olympiasiegerin 2014 ist ihre Mentalbetreuerin. „Sie arbeitet mit einer Frau zusammen, die früher im US-Team dabei war. Mikaela wollte unbedingt eine weibliche Bezugsperson, weil sie mit der leichter redet“, sagt Albrecht.
Heute reist Shiffrin nach nach Lienz an, wo aufgrund der schlechten Wetterprognose das Programm geändert wurde. Am Donnerstag Slalom, Freitag der Riesentorlauf. Auf dem Hochstein wartet Shiffrin noch auf einen Weltcupsieg, ein zweiter und zwei dritte Ränge stehen bisher zu Buche. 2015 fehlte sie wegen einer erlittenen Knieverletzung. Die Siege gingen damals an Lara Gut (RTL) und Frida Hansdotter (Slalom).