Einige Stunden nach dem Rennen hatte es Marcel Hirscher schon mit Humor genommen und auf Instagram gepostet: "Dichter Flugverkehr in Italien". Doch die TV-Bilder beim Nachtslalom 2015 in Madonna di Campiglio zeigten es klar und deutlich: Der Salzburger hatte damals Riesenglück, als ihn eine herabstürzende TV-Drohne bei seiner Fahrt im zweiten Durchgang nur knapp verfehlte.
Direkt nach dem Vorfall war Österreichs Skistar noch weniger entspannt. Im ORF sagt der damals 26-Jährige: "Ich habe nicht gewusst, was es ist, aber irgendwas habe ich schon gespürt. Das ist eine absolute Frechheit! Ich darf mir gar nicht vorstellen, was da hätte passieren können." Rang zwei hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen rückt angesichts des Beinahe-Unglücks in den Hintergrund. Doch hatte der Vorfall auch keinen Einfluss auf den Ausgang des Rennens.
Die Verantwortung für den Absturz trug die TV-Produktionsfirma Infront. Sie gab wenige Tage nach dem Zwischenfall den Grund dafür bekannt: "Unerwartete und starke Frequenzstörungen" seien dem Absturz sehr wahrscheinlich vorausgegangen. Der Pilot sei nicht mehr in der Lage gewesen, das Fluggerät wie gewünscht zu steuern. Er habe deshalb, wie für solche Fälle vorgesehen, einen kontrollierten Absturz versucht. "Ziel war es, die Drohne zu zerstören, bevor sie völlig unkontrolliert durch die Luft fliegt".
Heute Abend steht Hirscher wieder im Starthaus von Madonna. In den vergangenen beiden Jahren musste er sich als Zweiter jeweils Henrik Kristoffersen geschlagen geben. Diesmal will er den Norweger aber hinter sich lassen.