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Nach ihrem Comeback-Sieg am Sonntag im zweiten Super-G von Val d'Isere nimmt Anna Veith den nächsten Schritt auf ihrem Weg zu alter Stärke in Angriff. Courchevel erlebt heute die Weltcup-Rückkehr der Salzburgerin im Riesentorlauf, in dieser Disziplin hatte sie am 22. März 2015 in Meribel den letzten Sieg vor Erleiden ihrer schweren Verletzungen gefeiert.
Daraus und aus dem Erfolg von Sonntag will Veith aber nicht auf ihr Abschneiden in ihrem letzten vorweihnachtlichen Rennen schließen lassen. "Das ist schwierig einzuschätzen", meinte die 28-Jährige über ihr derzeitiges Potenzial in dieser Disziplin, in der sie auf WM-Ebene Bronze 2013 und Gold 2015 sowie 2014 olympisches Silber geholt hatte. "Beim Training bin ich im Bereich der anderen", ließ die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin allerdings einen wichtigen Nachsatz folgen.
Wenig Schlaf nach dem Comeback-Sieg
Am Montag wurde vom österreichischen Team nach der Anreise aus Val d'Isere bei Neuschnee und Schneefall trainiert. Davor hatte Veith eine Nacht mit recht wenig Schlaf. Grund waren die Eindrücke von ihrem 15. Sieg in einem Weltcuprennen sowie die zahlreichen erhaltenen Glückwünsche. Klar ist freilich schon jetzt, dass Veith voraussichtlich auch nächste Woche am 28. Dezember in Lienz am Riesentorlauf-Start stehen wird.
Ebenfalls in ihrer Comeback-Saison steht Eva-Maria Brem. Für die RTL-Kugelgewinnerin der Saison 2015/16 ist es nach ihrem Wiedereinstieg in den Weltcup auch erst ihr zweiter Riesentorlauf, da sie beim Saison-Auftakt Ende Oktober noch in Sölden gepasst hatte. Der zweite und bisher letzte Bewerb des Olympia-Winters in diesem Kernbewerb fand vor mehr als drei Wochen in Killington statt. Brem kam da mit 4,11 Sekunden Rückstand nur auf Platz 27.
Ihre Läufe seien da noch nicht zu 100 Prozent perfekt gewesen, erklärte die Tirolerin. "Das Timing und das Automatisieren steht im Vordergrund", stellte Brem für Courchevel klar. Bei der Realisierung könnte die Erinnerung an den Hang helfen, hat sie dort doch im Riesentorlauf am 20. Dezember 2015 ihren zweiten Weltcupsieg gefeiert. An eine Wiederholung dieses Coups zu denken, ist wohl zu viel verlangt. Doch in Richtung Olympia würde ein weiteres Herantasten an die Top Ten sicher Sinn machen.
Sieg-Favoritin ist Viktoria Rebensburg. Die Deutsche gewann in Sölden wie in Killington und würde sich mit einem Triple im Gesamtweltcup näher an den ebenso zuletzt im Riesentorlauf überzeugenden US-Star Mikaela Shiffrin heranschieben. Die zweite starke Herausforderin ist die Französin Tessa Worley. Heißestes Eisen der Österreicherinnen ist Stephanie Brunner. Sie war in beiden bisherigen Saison-Riesentorläufen - Abstände zum Podest von 18/100 bzw. 16/100 - Vierte und ist reif für einen Podestplatz.
Parallel-Slalom findet morgen statt
Am Mittwoch (18.00 Uhr, live ORF eins) findet in Courchevel noch ein Parallel-Slalom statt. 32 Damen kämpfen am Abend im Dual-Format um den Sieg und Weltcuppunkte. Wie alle City-Events und Parallel-Slaloms zählt dieses Rennen zum Slalom-Weltcup. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) hat am Montag dafür neun Teilnehmerinnen bekanntgegeben, im Riesentorlauf sind es deren zehn.