Lange Jahre schien die Abfahrt in Gröden für Österreichs Abfahrer fast uneinnehmbar. Doch seit dem Vorjahr und dem Sieg von Max Franz im Vorjahr ist das anders. Zum 50. Jubiläum von Gröden und bei der 55. Abfahrt vom Ciampinoi (Start: 12.15 Uhr/live ORF eins) sind die Österreicher nicht zuletzt nach dem Ergebnis des Super-G und den Trainingsergebnissen zumindest Mitfavoriten, wenn nicht mehr. "Wir haben vor, vorne dabei zu sein - und das ist sicherlich möglich", sagte Matthias Mayer, der im zweiten Training Bestzeit fuhr.
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Der Sieg von Max Franz im Vorjahr hatte nicht nur eine ÖSV-Durststrecke von 651 Tagen ohne Abfahrtssieg, er widerlegte
auch, dass die aktuelle Generation der österreichischen Speed-Herren
mit der Saslong nicht zurechtkomme. Für diese These hatte
gesprochen, dass seit Michael Walchhofer 2008 kein Österreicher mehr
in Gröden jubeln durfte, ehe Franz die Nation erlöste. Nach 2010,
als Romed Baumann auf Platz zwei fuhr, stand nicht einmal mehr einer
auf dem Podest.
Das hat sich nun wieder geändert. Matthias Mayer bewies, dass "der Grundspeed" passt - und diesmal will er, anders als in Beaver Creek, das Tempo vom Training auch ins Rennen mitnehmen. Dazu kommt, dass mit Otmar Striedinger im Abschlusstraining auch ein dritter Kärntner mit der dritten Zeit stark aufzeigte, endlich wieder den Anschluss finden will. Dass Max Franz hier siegen kann, hat er spätestens mit Platz zwei im Super-G unterstrichen.
Große Gegnerschaft
Aber: In Gröden scheint es, als ob viele schnell sein können. Die Norweger mit Kjetil Jansrud und Aksel Svindal natürlich. Aber auch die US-Amerikaner, die hier zuletzt immerschnell waren. Oder die erstarkten Deutschen, die nach dem Super-G-Sieg von Josef Ferstl Lust auf noch mehr haben. Oder gar die Franzosen, die in Südtirol auch oft schnell unterwegs waren.
"Die Norweger sind gut drauf, Feuz ist gut drauf. Svindal darf man sowieso nicht unterschätzen. Egal, was er in den Trainings macht, dann schaltet er um, dann tut nichts mehr weh am Renntag", nannte Vorjahressieger Franz seine Kandidaten. Die beiden Norweger
wollen nach einem enttäuschenden Super-G am Freitag zurückschlagen.
Das deutsche Abfahrtsteam ist ebenfalls zum Favoritenkreis zu
rechnen.