Deutschland möchte im Zuge der aktuellen Diskussion härter gegen sexuelle Gewalt im Sport vorgehen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" (Samstag) möchte das deutsche Bundesinnenministerium die Förderrichtlinien für den Spitzensport an Maßnahmen gegen Missbrauch koppeln. Eine ähnliche Idee hat zuletzt auch Österreichs Sportminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) geäußert.

Die Pläne des in Deutschland auch für den Sport zuständigen BMI sehen vor, "dass Verbände die Bekämpfung sexueller Gewalt in ihren Statuten verankern, Präventionsbeauftragte und Ansprechpartner in ihren Reihen benennen und sich Führungszeugnisse von ihren Mitarbeitern vorlegen lassen, auch von den ehrenamtlichen". Die Sportverbände sollen einen Ehrenkodex in die Arbeitsverträge ihrer Angestellten integrieren und Mitarbeiter schulen.

Jeder Verband, der vom Bund Fördergelder bekommen möchte, müsste nachweisen, dass er alle Punkte erfüllt - erst dann würde der Antrag auf Fördermittel geprüft werden, so der Plan des deutschen BMI. Wenn die Regeln nicht eingehalten werden, gebe es künftig "Konsequenzen in Bezug auf Mittelzuwendung", sagte Sport-Abteilungsleiter Gerhard Böhm dem "Spiegel" und begründete den Schritt so: "Die Selbstverpflichtungen des Sports wirken offenbar unzureichend."