ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel hat in einem Interview mit dem "Standard" (Montag) klargestellt, dass der Skiverband in dem Fall der Missbrauchsvorwürfe der ehemaligen Skirennläuferin Nicola Werdenigg "nie mit Klage gedroht" habe. Gemäß eines Berichts der "Tiroler Tageszeitung" (Freitag) hatte der Verbands-Chef rechtliche Konsequenzen nicht ausgeschlossen.
Werdenigg hatte von einem ihr bekannten Missbrauchsfall aus dem Jahr 2005 berichtet, der an die Mannschaftsführung herangetragen worden sei. Die 2005 zuständigen sportlichen Verantwortlichen Herbert Mandl und Hans Pum hatten schriftlich bestätigt, ihnen sei "kein derartiger Vorfall während ihrer gesamten Funktionsperiode bekannt" geworden.
Schröcksnadel sagte nun dem "Standard" es sei sehr zu begrüßen, dass Nicola Werdenigg berichtet habe, was ihr selbst in den 70ern widerfahren sei. "Auch wenn das auf dem Rücken des Skiverbands passiert, hab' ich kein Problem. Und wenn sie nicht sagt, wer ihr das damals angetan hat, versteh' ich das voll", wird der Tiroler zitiert.
Dass nun die Staatsanwaltschaft von sich aus ermittle, sei ihm nur recht, meinte Schröcksnadel. Damit habe es sich für den Verband erübrigt, über weitere Schritte nachzudenken.