Nach einem Jahr Verletzungspause kehrt Eva Maria Brem heute beim Riesentorlauf in Killington ins Weltcupgeschehen zurück. Die Tirolerin strahlt Freude und Zuversicht aus, die Erwartungen der früheren RTL-Gesamtsiegerin sind im US-Bundesstaat Vermont aber noch gedämpft.
"Ich freue mich irrsinnig, den Pieps am Start wieder zu hören. Ich bin aber natürlich einfach noch nicht ganz auf dem Niveau, wo ich schon einmal war. Da gehören einfach Rennstarts dazu, um da wieder hinzukommen", betonte Brem. Die damalige ÖSV-Top-Riesentorläuferin hatte sich Anfang November 2016 im Training das Schien- und Wadenbein im linken Bein gebrochen und war die ganze Saison ausgefallen.
Die lange Rehabilitation sei fordernd und eine "Achterbahnfahrt" gewesen, mittlerweile sei ihr Bein aber wieder voll belastbar. "Es ist wahnsinnig viel harte Arbeit gewesen. Das war jetzt ein weiter Weg bis dahin, dass ich da am Start bin. Der Weg ist sicher noch nicht zu Ende." Als bleibende Erinnerung trägt Brem einen Marknagel im Bein mit sich herum. "Den spürt man einfach bei gewissen Belastungen. Aber es ist nichts, was nicht zu verkraften ist, ich kann damit umgehen."
Neuland Ostküste
Für Brem ist das 2016 für ihren Lieblingsort Aspen in den Kalender gerückte Killington Neuland. Ihre Teamkolleginnen haben mit der Strecke indes noch eine Rechnung offen. "Ich versuche es heuer besser zu machen", betonte etwa die im Vorjahr im RTL ausgeschiedene Stephanie Brunner. Die Tirolerin ist mit einem vierten Platz in Sölden und dem überraschenden achten Slalom-Rang in Levi wieder stark gestartet, warnt aber vor Überheblichkeit. "Das kann sich schnell wieder ändern, die Saison hat erst begonnen. Ich muss einfach weiter dranbleiben, weiter hart arbeiten. Es kommen wieder viele Verletzte zurück, es wird nicht leichter", verwies die Zillertalerin auch auf das Comeback von Brem.
Deutlich stärker als Brem ist freilich Mikaela Shiffrin zu erwarten. Aber auch die Dominatorin der Vorsaison hat nach den Rängen fünf in Sölden und zwei in Levi noch Luft nach oben. "Sie wird das sicher aufgearbeitet haben, sie wird sicher besser sein als die letzten zwei Rennen", glaubt Brunner schon an stärkere Auftritte der US-Olympiasiegerin vor Heimpublikum. Shiffrin sei aber bei weitem nicht die einzige "heiße Kandidatin." Dazu zählen im Riesentorlauf allen voran Söldengewinnerin Viktoria Rebensburg und im Slalom Levi-Triumphatorin Petra Vlhova.