Manuel Feller hätte sich gefreut, mit seinen Teamkollegen auf dem Podium zu stehen und gemeinsam auf eine Medaille anzustoßen. Doch daraus wurde nichts. Platz fünf am Dienstag im Teambewerb bei der Alpin-Ski-WM in St. Moritz für Österreich gilt es rasch zu verdauen, für den Tiroler sollte das aber kein Problem sein.

Eine Medaille hätte Auftrieb gegeben, meinte Feller. "Aber das Selbstvertrauen schwächen tut das Ergebnis nicht. Es ist ein ganz anderer Bewerb, es ist kein Slalom, kein Riesentorlauf." Auch wenn der Bewerb "in die Hose gegangen" sei, so habe er die Atmosphäre schon einmal erlebt und kenne sich aus.

"So kann ich jetzt Freitag im Riesentorlauf an den Start gehen und weiß, was auf mich zukommt. Grundsätzlich muss ich es aber eh nehmen wie jedes andere Rennen. Das ist einfacher gesagt als getan, aber das wäre einmal so die Taktik. Dann heißt es eh nur volle Attacke, weil es geht nur um 1, 2 oder 3", hat sich der 24-Jährige vorgenommen.

Medaille ist logisches Ziel

Er habe zwar in seiner Karriere im Weltcup noch keinen Podestplatz erreicht, aber man habe gesehen, dass eine WM ihre eigenen Gesetze habe. "Natürlich bin ich da, um eine Medaille mit heim zu nehmen. Ich weiß, dass das ein brutal schwerer Brocken wird." Es sei nicht so, dass er jetzt sage, er mache eine WM-Medaille, aber wenn das nicht sein Ziel sei, brauche er nicht herzufahren.

Seine Rennen stehen Freitag und Sonntag auf dem Programm, er fühlt sich bestens vorbereitet. "Wir haben einen Tag auf der Reiteralm trainiert, wo wir immer gute Bedingungen vorfinden. Und dann waren wir vier Tage in Innerkrems, da habe ich sehr intensiv trainiert, muss ich ehrlich sagen. Ich habe auch sehr viel Ski getestet. Ich glaube, noch intensiver auf eine WM vorbereiten kann man sich nicht. Ich habe alles gemacht, was ich machen kann. Das war eine Spitzenvorbereitung. Jetzt heißt es nur noch, das auf dem Punkt zu bringen."

Alles simuliert

In der Innerkrems bemühte sich auch der lokale Skiclub und Liftbetreiber sehr. "Die Piste wurde gewassert. Es war aber nicht wirklich eisig, weil du auch dort in einer gewissen Höhe bist, wo der Schnee austrocknet. Das ist auch in St. Moritz so, dass dem Schnee gleich einmal die Feuchtigkeit entzogen wird. Von dem her glaube ich, sind wir tipptopp vorbereitet. Wir haben ziemlich alles simuliert, was es zum Simulieren gibt. Und wenn so eine Lättn kommt, kommt mir das im Slalom entgegen."

Mittwoch stand noch Riesentorlauftraining auf dem Programm, Donnerstag dann ein Tag Pause. Feller hat eine durchwachsene Saison hinter sich. Zwar ist er im Slalom immer sehr schnell unterwegs, jedoch schrieb er als Fünfter, Siebenter und Sechster nur dreimal an. Fünfmal sah er das Ziel nicht bzw. fädelte ein. Im Riesentorlauf lautet das Verhältnis von Platzierungen und Nullnummern 3:3, bester Rang war ein fünfter Platz in Alta Badia.