Mit nur zwei absolvierten Weltcup-Bewerben soll heute eine kleine Kristallkugel in der Alpinen Kombination der Herren vergeben werden. Santa-Caterina-Sieger und Disziplin-Titelverteidiger Alexis Pinturault und Kjetil Jansrud zählen in der Wengen-Kombi zu den Favoriten. Die Wetterprognose sagt einen schwierigen Renntag voraus, der Slalom (10.15 Uhr) wird vor der Abfahrt (13.45 Uhr) gefahren.

Galt zuletzt, dass erst bei drei Bewerben Kristall zu haben ist, reichen seit diesem Winter zwei. Die Kombi in Kitzbühel ist ja mittlerweile Geschichte. In Santa Caterina war der Speed-Teil ein Super-G, in Wengen ist es traditionell die Abfahrt mit Start in 2.140 m Höhe und einer Fahrzeit um die 1:45 Minuten. Der in Santa Caterina zweitplatzierte Marcel Hirscher verzichtet deshalb auf den Lauberhorn-Bewerb, er hat stattdessen diese Woche Super-G und Slalom in Kitzbühel trainiert. Im Vorjahr gewann der Norweger Jansrud vor seinem Kollegen Aksel Lund Svindal und dem Franzosen Adrien Theaux.

Fünf Jahre ohne Sieg

Österreichs letzter Erfolg in einer Kombination ist lange her, am 5. Februar 2012 siegte Romed Baumann in Chamonix vor Pinturault und dem Schweizer Beat Feuz. Danach schaffte es der Tiroler bei der Schladming-WM 2013 als Dritter noch einmal auf das Podest. "Leicht wird es nicht, mal schauen, wenn ich gut ins Rennen reinkomme. Pinturault ist in Topform. Feuz und Janka sind da runter in der Abfahrt pfeilschnell, und sie haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sie im Slalom über sich hinauswachsen können", sagte Baumann zu seinen Erfolgsausschichten.

Vincent Kriechmayr als 14., Matthias Mayer als 15. und Christian Walder als 24. haben neben Hirscher und Baumann in Santa Caterina noch gepunktet, Frederic Berthold wurde 36. In dieser Disziplin darf Österreich bei den Weltmeisterschaften sogar mit fünf Mann antreten, da Hirscher Titelverteidiger ist. "Bei der WM will ich auch mitfahren, das ist klar, es ist eine selektive Abfahrt in St. Moritz, gehen tut das schon für die Abfahrer", sagte Mayer, der 2015 in Wengen Vierter war, nur fünf Hundertstel hinter dem drittplatzierten Kroaten Ivica Kostelic, der es auch heuer am Lauberhorn wieder versucht.

Dass es für nur zwei Bewerbe eine Kugel gibt, nimmt Mayer relativ gelassen. "Es wird grundsätzlich unter Skifahrern nicht überbewertet, wenn man eine Kombikugel gewinnt. Es ist schön, wenn man am Ende sagen kann, man hat sie daheim und war der Beste. Aber man kann den Stellenwert nicht mit anderen Kugeln vergleichen."

Ebenfalls Slalom trainiert hat Max Franz, er nimmt die Kombi auch als Training für die Spezialabfahrt. "Ich fahre hier die Kombi, damit ich die Spannung für den nächsten Tag halte. Bei der WM geht es darum, dass du um Medaillen fährst, und da bin ich im Slalom zu weit weg", gab er sich realistisch.