"Es hat viele großartige und viele schwierige Momente im Skifahren gegeben, und ich bin dankbar für alles, das mir passiert ist", hielt Tina Maze (33) fest. Von Sloweniens Präsident Borut Pahor gab es spezielles Lob.
Maze verabschiedete sich im ersten Durchgang zunächst mit einem Einkehrschwung bei ihrem Trainer und Lebenspartner Andrea Massi. Vor der Ziellinie schnallte sie dann ihre Ski ab und genoss noch einmal ausgiebig den Applaus der Zuschauer. Ihre Zeit, die ohnehin irrelevant gewesen wäre, wurde folgerichtig nicht mehr gewertet.
Damit zog Maze den Plan so durch, wie er bereits seit Sölden, wo sie im Oktober ihr wahrscheinliches Karriereende angekündigt hatte, in ihrem Kopf bestanden hatte. Massi habe zwar für Plan B optiert, der offenbar besagte, die Bühne mit einem letzten sportlichen Kraftakt zu verlassen, doch dazu habe ihr einfach die Energie gefehlt.
"Es war schwierig. Wir waren alle sehr emotional. Das ist ein großer Tag und eine große Geschichte, die hinter uns liegt", sagte die Slowenin. Außerdem habe ihr das Training gefehlt, um mit ihren Nachfolgerinnen in der Weltspitze mithalten zu können. Es deute alles darauf hin, dass nun Schluss sei, bekräftigte Maze. "Aber sag niemals nie", ließ sie dann doch noch ein Hintertürchen einen kleinen Spalt offen.
Hohe Bedeutung
Maribor als Schauplatz ihres letzten Rennens auszuwählen, sei die logische Entscheidung gewesen, "weil ich nirgendwo auf der Welt so viel Unterstützung habe wie in der Hauptstadt der Untersteiermark", erklärte Maze. 15.000 Fans waren laut offiziellen Zahlen am Samstag beim Riesentorlauf auf dem Pohorje. Das bedeute ihr wirklich viel, sagte sie.
Auch die hohe Politik ihres Heimatlandes erwies Maze die Ehre. Der slowenische Premierminister Miro Cerar, Präsident Pahor und Sportministerin Maja Makovec Brencic machten ihre Aufwartung. Pahor hatte sie bereits vor knapp drei Jahren mit dem Goldenen Verdienstorden des Landes ausgezeichnet.
Maze sei eine große Inspiration, für die alle Slowenen "tief dankbar" sein sollten, meinte der Politiker. "Das ist der Abschied eines Champions, der große und glänzende Spuren im slowenischen Skisport hinterlassen hat, der so viele junge Leute dazu angetrieben hat, Sport zu betreiben und in die eigenen Leistungen, Wissen und Talent zu investieren", sagte Pahor.
Der Rücktritt von der aktiven Karriere wird für Maze jedoch keinen Totalrückzug ins Privatleben bedeuten. Die Doppel-Olympiasiegerin von Sotschi 2014 bleibt dem Ski-Zirkus zumindest in absehbarer Zeit in anderer Form erhalten. So wird Maze weiterhin bestehenden Verpflichtungen für Sponsoren wie Stöckli nachkommen, zudem künftig als Expertin bei den Übertragungen des TV-Senders Eurosport zur Verfügung stehen.