Nach den weniger überraschenden Absagen von Anna Veith, Aksel Lund Svindal und Lindsey Vonn für den Weltcup-auftakt in Sölden muss nun die nächste prominente Läuferin passen. Cornelia Hütter wird auf dem Rettenbachferner fehlen. Die Steirerin, deren Stern im Vorjahr mit dem ersten Weltcupsieg in Lenzerheide und Platz sieben im Gesamtweltcup so richtig aufgegangen war, muss wegen einer Schuhrandprellung w. o. geben.
Das Risiko ist einfach zu groß, die Schmerzen am Schienbein sind zu heftig. „Es ist extrem schwierig, wenn man das erste Heimrennen absagen muss. Die Stimmung in Sölden ist immer großartig, viele meiner Fans haben sich angekündigt“, meinte Hütter, die eine Woche nach dem Auftakt ihren 24. Geburtstag feiert.
Passiert ist das Ganze schon vergangenen Freitag im Training: „Ich bin am Innenski ausgerutscht, dann hat es den Ski gefangen, dabei habe ich mir den Schuhrand geprellt“, berichtet sie. Drei Tage hat man noch alles versucht, um einen Start möglich zu machen, letztlich siegte aber die Vernunft. „Ich konzentriere mich jetzt darauf, für den Speed-Auftakt und die Rennen in den USA wieder fit zu werden.“ Wer sie im Team ersetzt, entscheidet Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum erst heute definitiv.
Viel vor im Riesentorlauf
Dabei hätte sich Hütter in dieser Saison auch im Riesentorlauf mehr erwartet als im vergangenen Jahr, in dem sie zwar „schon durch gute Zwischenzeiten ihr Potenzial gezeigt hat“ (Kriechbaum), diese guten Abschnittszeiten aber nie in Weltcuppunkte umgemünzt hat. „Der Riesentorlauf ist aber ein langwieriges Projekt, ich habe im Sommer den nächsten Schritt getan“, hatte sie vor dem Trainingssturz noch auf einen Aufschwung gehofft, auch wenn sie das erste Ziel scherzhaft vorsichtig formuliert hatte: „In Sölden will ich einmal mit beiden Ski nach zwei Läufen im Ziel sein.“ Jeder Punkt kann helfen, denn wenn Hütter, die im abgelaufenen Jahr trotz Olympischen Sommerspielen, die meisterwähnte österreichische Sportlerin war, auch in den technischen Disziplinen punktet, ist auch im Gesamtweltcup ein Sprung nach oben möglich. Vorerst geht es aber darum, schnell gesund zu werden.