Zweiter und Sechster in Kranjska Gora, Vierter in St. Moritz - Riesentorlauf-Spezialist Philipp Schörghofer hat im März ein starkes Saisonfinale im Weltcup hingelegt. Motivation für das Sommertraining war das genug. "Ob ich deshalb in Sölden ein besseres Ergebnis fahre, weiß ich nicht. Aber allein was das Material betritt, war das ein extrem wichtiges letztes Jahr", versicherte der Salzburger.
Der Saisonauftakt am kommenden Sonntag in Sölden - der erste von acht Weltcup-Riesentorläufen im WM-Winter 2016/17 - kommt wie immer zu bald. "Für jeden ist das Rennen zu früh. Aber es ist genauso wichtig wie jedes andere. Aber immer auch ein bisserl ein Lotteriespiel, weil keiner weiß, wo er steht." Aber es sei gut, dass die Rennsaison beginne. "Man trainiert ewig hin. Vier Monate Rennen fahren und acht Monate trainieren, das ist schon lange", weiß der 33-Jährige.
Neuer Schuh
Er sei aber in Sachen Materialabstimmung, auch mit dem neuen Schuh, viel weiter als zur gleichen Zeit vor einem Jahr. "Weil ich viele Erfahrungswerte habe. Ich fühle mich besser aufgestellt, das gibt mehr Selbstvertrauen fürs Rennen." Er habe auf allen Verhältnissen ein bisschen im Repertoire, von dem er wisse, dass es passe.
Das Training mit Disziplin-Titelverteidiger Marcel Hirscher schätzt Schörghofer ebenso ("Wir pushen uns gegenseitig") wie das mit den jungen Teamkollegen. "Ich fühle mich nicht so alt, fühle keinen so großen Unterschied. Es taugt mir, dass die Jungen ganz gut fahren, weil mich das selbst auch weiterbringt. Wir lernen alle etwas, sie haben die Unbekümmertheit, und ich die Erfahrung."
Zehnte Saison
Schörghofer stieg erst spät in das Weltcupgeschehen ein, er geht deshalb erst in seine zehnte Saison. "Wenn ich dieses Gefühl nicht hätte, würde ich es lassen. Dann hätte ich es auch nicht geschafft, dass ich wieder dahin zurückkomme, wo ich schon einmal war. Ich glaube an mich, bin voll motiviert, es macht Spaß."
Seine Ziele für die Saison sind Top-Sieben-Ränge. "Und gewinnen. Darum geht es ja." Fünfmal stand er in seiner Karriere im Riesentorlauf-Weltcup auf dem Podest, den einzigen Sieg feierte er im Februar 2011 in Hinterstoder, im selben Jahr gewann er Bronze bei der WM in Garmisch-Partenkirchen.
Zweitbester Österreicher
Als Gesamt-Achter war Schörghofer im Vorwinter Österreichs zweitbester Riesentorläufer. Wegen der Schneeverhältnisse und Witterungsbedingungen wurde vergangene Saison viel verschoben, zwischen 13. Februar und 19. März fanden daher gleich sechs Rennen statt.
"Es war gedrängt am Schluss, aber das hat mir voll getaugt. Schlag auf Schlag, da hat man den Rennrhythmus", sagte Schörghofer. Wenn lange keine Rennen stattfinden können, müsse man aufpassen. "Da darf man auch mal nicht Skifahren gehen, damit man heiß und voll motiviert bleibt. Das klingt jetzt komisch, aber du musst aufpassen, dass du dich nicht zu Tode trainierst. Das kann dir dann passieren, dann stumpft du ab."