Damit wurde gerade das aktuelle ÖSV-Speed-Aushängeschild am Donnerstag zum Sorgenfall. Denn die Steirerin war zwar mit anfänglicher Zwischenbestzeit unterwegs gewesen, beklagte nach ihrem Salto in der Kompression aber Rippenschmerzen sowie einen beschädigten Abfahrtsski. Weitergefahren war sie, weil über dem zweiten Training am Freitag wetterbedingt ein kleines Fragezeichen schwebt.
"Ich war zu direkt dran, dann hat es mich verschnitten und ausgehebelt. Aber besser heute als am Samstag", sagte Hütter nach ihrem Abflug. Die 23-Jährige ist nach bisher starken Saisonleistungen Dritte im Abfahrtsweltcup, liegt nur zehn Punkte hinter Vonn und der derzeit verletzt pausierenden Schweizerin Fabienne Suter.
Hütter war dennoch überzeugt, dass "einem lässigen Rennwochenende nichts im Wege steht." Die Läuferin des SC St. Radegund ändert auch wegen der kurzen Sprint-Durchgänge ihre Herangehensweise nicht. "Ob ein oder zwei Mal ist mir egal, ich fahre ja eh immer Vollgas. Ich will immer ganz oben stehen, wenn ich mitfahre", erklärte sie. "Wir müssen nur schauen, ob wir zwei Mal den gleichen Ski nehmen oder wechseln."
Das erste Training ging bei Top-Bedingungen über die Bühne. In der Nacht auf Freitag ist allerdings Schneefall angekündigt, am Wochenende soll es warm werden. Die erste Sprint-Abfahrt in zwei Durchgängen seit 14 Jahren (bei den Damen zuletzt 2002 in Aare) ist nach der kurzfristigen Übernahme der Rennen von St. Anton zwar eine "Notlösung" um den Touristenskibetrieb im oberen Teil möglich zu machen, findet bei den Damen aber durchwegs großen Anklang. Das Programm wird Sonntag mit dem Super-G (11.30) abgeschlossen.
Österreichs Speed-Damen hatten sich in St. Lambrecht auf den ersten großen Heimauftritt im Jahr 2016 vorbereitet. 13 dürfen trainieren, elf dann auch an den Start gehen. Hoffnung darauf macht sich auch Michaela Kirchgasser. Die Technik-Spezialistin gefiel am Donnerstag als 16. ebenso wie die 19-jährige Tirolerin Dajana Dengscherz als 14.
Kirchgasser will die Sprint-Abfahrt in Zauchensee bestreiten und hat dafür einige gute Argumente. "Erstens stelle ich mich nicht so blöd an. Außerdem kenne ich mich mit zwei Durchgängen aus und drittens bin ich dazumal hier mit zarten 16 Jahren österreichische Meisterin in der Spezialabfahrt geworden", warf sie in die Waagschale.
Die Vorbereitung auf den nur drei Tage später stattfindenden Nachtslalom in Flachau, wo Kirchgasser zu den Mitfavoritinnen gehört, sollte ein Abfahrtsstart nicht stören. "Es ist eine gute Abwechslung für meine Birne und am Sonntag habe ich sowieso Pause. Außerdem, bei den Kombis musst du innerhalb eines Tages von Speed auf Slalom umschalten."
Mit Weirather und Schmidhofer lagen zwei Läuferinnen voran, die vor neun Jahren bei der Junioren-WM 2007 in Zauchensee groß abgeräumt hatten. Schmidhofer unterstrich als Zweite, dass sie im Training schon sehr oft zu den Schnellsten gehört. "Ich hoffe das ändert sich bald und ich bringe das nun bald mal auch im Rennen hin", hofft die Steirerin.