Bis auf Marcel Hirscher - der Weltcupführende laboriert nach den Strapazen in Kitzbühel an einer Verkühlung - gaben sich alle ÖSV-Stars beim Pressegespräch ein Stelldichein und beantworteten seelenruhig alle Fragen. Und schon da wurde klar, dass der Nachtslalom in Schladming das große Saisonhighlight für die rot-weiß-roten Hoffnungsträger ist.
Auch für Reinfried Herbst. Der 36-Jährige lachte in Schladming 2009 und 2010 vom obersten Treppchen und hofft daher auf seine "Planai-Form". "Wenn es in Kitzbühel oft nicht geklappt hat, hat es dafür in Schladming umso besser gepasst", so der Salzburger. Und weiß, worauf ankommen wird: "Wenn man schnell sein will, muss man sein Hirn ausschalten - das geht aber natürlich leichter, wenn man erfolgreich ist." Auf jeden Fall gibt er den 50.000 Fans, die entlang der Strecke mitfiebern werden, ein Versprechen: "Die vielen Zuseher sind für mich eine extra Motivation und ich werde für sie auch das allerletzte Prozent rauskitzeln."
"Platz 20 ist nicht das, was ich will"
Auch Benni Raich will nach einer eher durchwachsenen Slalom-Saison in der Obersteiermark wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden. Ganze vier Mal (1999, 2001, 2004 und 2007) konnte der Pitztaler das Nightrace bereits für sich entscheiden und ist damit alleiniger Rekordhalter. "Leider ist mein Grundspeed momentan zu langsam, da ich einen zu kurzen Schwung fahre. Aber vielleicht geht ja auf meiner Lieblingsstrecke die Formkurve wieder nach oben. Die Luft an der Spitze ist zwar dünn, aber Ergebnisse um den 20. Platz sind nicht das, was ich will."
Um bei der WM in Beaver Creek wieder um den Sieg mitfahren zu können, hört der Pitztaler auch auf seine Herzdame Marlies Schild. "In erster Linie spreche ich natürlich mit meinen Trainern darüber, was man verbessern kann. Aber wenn Marlies einen guten Ratschlag für mich hat, höre ich natürlich auf sie."
"Hoffe, dass die Abstimmung passt"
Mario Matt, ebenfalls zweifacher Gewinner des Nightrace (2000 und 2008) hofft, "dass die Abstimmung passt. Denn das war im ersten Durchgang in Kitzbühel leider nicht der Fall." Die Trainingsergebnisse lassen den 35-Jährigen auf jeden Fall hoffen.
Finale als Ziel
Für Michael Matt, Christian Hirschbühl und Marco Schwarz ist das Ziel klar definiert: Die junge Garde will auch im 2. Durchgang (Start um 20.45 Uhr) ins rot-weiß-rote Fahnenmeer eintauchen.