Bis Dienstag war Conny Hütters Glückzahl die Zwölf. Ab sofort ist es aber die 13. Denn mit Startnummer 13 sorgte die erst 18-jährige Kumbergerin bei der Juniorinnen-WM im schweizerischen Crans Montana für die große Sensation. In 1:32,80 Minuten eroberte die junge Steirerin Bronze in der Abfahrt. Geschlagen geben musste sich Hütter nur der Norwegerin Lotte Smiseth Sejersted (1:32,11) bzw. der Weltcup-erfahrenen Schweizerin Wendy Holdener (1:32,45). Jessica Depauli blieb neun Hundertstel hinter Hütter nur der undankbare vierte Platz. Die Tirolerin galt in der Abfahrt als Co-Favoritin, hatte Depauli im Vorjahr doch WM-Silber geholt.
"Ich habe überhaupt nicht mit einer Medaille gerechnet", strahlte Hütter über den größten Erfolg ihrer Karriere. "Im Training landete ich auf den Plätzen 20 und zwölf - da macht man sich fürs Rennen nicht all zu große Hoffnungen. Aber bei den Videoanalysen am Vortag in unserem Quartier habe ich schon einige Fehler entdeckt", erzählt die überglückliche Kumbergerin.
"Vor dem Start war ich ziemlich nervös, im Rennen habe ich dann alles riskiert", fährt die Schülerin der Schihandelsschule Schladming fort. "Bei einem Sprung wäre ich dann auch beinahe abgeflogen. Ich bin nach rund 35 Metern gelandet. Da hat es mich dann fürchterlich nach hinten gedrückt. Ich bin beinahe auf der Bindung gesessen", schildert Hütter.
Gezittert bis Nummer 30
"Im Ziel sah ich dann, das ich mit Nummer 13 Zweite war. Dann begann das große Zittern. Ich konnte bei meinen Gegnerinnen gar nicht mehr hinschauen", beschreibt Hütter ihre bangen Momente. "Doch nur die Siegerin, die Norwegerin Sejersted, konnte mich noch überholen. Sie kam mit Nummer 22. Gezittert um Bronze habe ich dann noch bis zur Nummer 30", erzählte Hütter unmittelbar vor dem Gang zur Dopingkontrolle.
Am Mittwoch steht für Hütter in Crans Montana der Riesentorlauf auf dem Programm, am Samstag folgt noch der Super G. Was ist da noch möglich? "Wenn mir wieder ein Lauf auskommt - wer weiß", schmunzelt die Kumbergerin.
SIGI PALZ