Die Ankündigung ihres Comebacks schlug in der Sportwelt hohe Wellen: Die mittlerweile 40-jährige Lindsey Vonn, die rechts ein künstliches Kniegelenk eingesetzt bekommen hat, will es nochmal wissen und kehrt in den Ski-Zirkus zurück. Die „Blick“-Zeitung sprach mit zwei Schweizer Ski-Legenden, die sich nach ihren Karrieren ebenfalls künstliche Kniegelenke bekamen, über die Erfolgschancen der Amerikanerin – und sowohl Sonja Nef als auch Bruno Kernen attestieren Vonn trübe Aussichten.

Bruno Kernen im Jahr 2007 in Aare
Bruno Kernen im Jahr 2007 in Aare © GEPA/Andreas Troester

„Lindsey dürfte sich in dieser Saison in den Ranglisten kontinuierlich nach vorne bewegen, hie und da mal in die Top 10 fahren. Es dürfte extrem davon abhängig sein, wie das Gelände und die Schneebeschaffenheit sind – ist die Piste kompakt und ohne Spuren, hat sie gute Chancen. Aber einen Podestplatz traue ich ihr im Weltcup nicht zu“, wird Kernen im „Blick“ zitiert.

„Ein Sturz könnte verheerend sein“

In dasselbe Horn bläst Nef: „Unmöglich. Mit 40 kannst du nicht so Vollgas geben und mit einem künstlichen Kniegelenk schon gar nicht. Ein Sturz könnte verheerend sein, denn Lindsey hat ein Knie aus Metall. Punkt. Kein Chirurg dieser Welt würde sagen, dass das, was Lindsey tut, intelligent ist.“ Als die 52-Jährige von Vonns Comeback-Plänen hörte, habe sie ihren Ohren nicht getraut: „Ich dachte: So bescheuert kann sie nicht sein. Aber sie ist es offensichtlich – leider. Für mich macht Lindsey damit viel von ihrem Image kaputt.“ Und Nef glaubt auch den Grund für Vonns Comeback zu kennen: „Ich glaube, dass Lindsey im normalen Leben, wo sie nicht immer im Mittelpunkt steht und sich nicht alles um sie dreht, nicht klarkommt. Darum tut sie mir leid“

Sonja Nef im Jahr 2002 in Zauchensee
Sonja Nef im Jahr 2002 in Zauchensee © Gepa

Kritische Worte, die auch bei Vonn ankamen. Die reagierte auf „X“ freilich angesäuert und schrieb: „Nette Worte, Sonja und Bruno. Ich werde sie nicht vergessen.“