Trennungen sind immer schwer zu verkraften – so wohl auch bei Katharina Liensberger. Nach sieben durchaus erfolgreichen Jahren endete die Partnerschaft mit einem österreichischen Getränkehersteller, der bis zum Ende der Vorsaison als Kopfsponsor auftrat. Deshalb ist die 27-Jährige auch heute zum Auftakt der neuen Slalom-Saison in Levi (10.00/13.00 Uhr, ORF 1 live) weiterhin auf der Suche nach einem Nachfolger. „Die Fläche auf meinem Kopf wäre noch frei, ich wünsche mir jemanden herbei“, scherzt die Doppelweltmeisterin von 2021, die sich aber über einen neuen Unterstützer auf der Seite des Helms freut – eine Fläche, die die Athletinnen und Athleten seit heuer vermarkten dürfen.

Freude kam bei ihr auch nach dem überraschend starken Platz acht in Sölden auf. „Das war wirklich ein cooler Start“, sagte Liensberger und zieht daraus Kraft für den Slalom-Auftakt. „Die Abwechslung mit Riesentorlauf und Slalom ist wichtig für mich, davon kann ich profitieren. Natürlich hoffe ich jetzt auch, dass ich im Slalom einen Schritt machen kann. Das hat im Vorjahr beim Auftakt gut funktioniert.“ Damals fuhr Liensberger in Levi Platz drei ein und ließ Hoffnungen auf eine Ausnahmesaison aufkommen. Allein kam im restlichen Weltcup-Winter kein Podestplatz mehr hinzu, was auch für die Vorarlbergerin nicht leicht war. „Mir wäre es auch lieber, wenn ich drei Stufen überspringen könnte, um schnell dorthin zu kommen, wo ich schon einmal war. Aber trotz einiger Rückschritte muss man seiner Linie treu bleiben und das Ganze mit gewisser Lockerheit angehen.“

Suche nach Schlüsselmomenten

Hinter der dreifachen Weltcup-Siegerin liegen nicht nur sportlich herausfordernde Zeiten. Die Zusammenarbeit mit Star-Coach Livio Magoni hatte vor zwei Jahren frühzeitig und ohne den gewünschten Erfolg geendet, dann folgten die Diskussionen um den Einfluss ihrer Mutter im Team. Schnee von gestern: Liensberger ist seither wieder voll in der Mannschaft integriert, will sich ausnahmslos auf die „positiven Dinge“ konzentrieren. „Die letzte Saison hat sich wirklich gut entwickelt – da will ich weitermachen.“ Von Cheftrainer Roland Assinger heißt es, dass ihr ein einziger „Schlüsselmoment“ fehlen könnte, um wieder konstant ganz oben zu stehen. Ob das stimmt? „Natürlich hoffe ich, dass es solche Momente gibt, damit ich noch mehr Gefühl aufbauen kann. Es müssen aber alle Mosaiksteinchen zusammenpassen, dann ist sehr schnell sehr viel möglich.“

An der Vorbereitung soll es in diesem Weltcup-Winter nicht scheitern. Liensberger habe im Sommer gut trainiert, die Verhältnisse in Übersee seien „sehr gut“ gewesen. Einziger Wermutstropfen: Weil die Flüge auf der Heimreise gestrichen worden waren, musste Liensberger einen Italien-Urlaub streichen. „So habe ich unerwartet eben Buenos Aires gesehen, was auch sehr schön war.“ Und drei Tage Sizilien waren auch noch möglich. Fazit: „Die Vorbereitung war also turbulent, aber gut.“