Glück im Spiel, Pech in der Liebe – oder umgekehrt. Von dieser Redewendung hält ÖSV-Speedspezialistin Stephanie Venier nichts. Kein Wunder, läuft es sportlich wie auf Kommando – und privat hat die 30-Jährige mit Skifahrer Christian Walder ihre große Liebe gefunden. „Ihn gebe ich nicht mehr her. Wir lassen uns beide nicht mehr aus. Wir haben uns damals gesehen und gewusst, dass es passt. Christian hat einen trockenen Humor, da zipfen wir uns genügend, aber das verpasst Würze und hält jung. Es ist fast schon kitschig.“

Und sportlich? „Das Konditraining ist optimal verlaufen und das Schneetrainingslager war megacool. Es war mitunter eines der lässigsten Chile-Camps. Die Monate sind wie im Flug vergangen“, verdeutlicht die Wintersportlerin, die bis zum Speed-Auftakt im Dezember in Übersee auf den heimischen Gletschern unterwegs ist. „Es wartet der letzte Feinschliff.“ Die Heim-Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach löst bei Venier zwar leichtes Kopfkino aus, „doch dafür muss ich mich ja erst qualifizieren.“ Demnach liegt der Fokus vorerst auf den Weltcuprennen.

„Der Nerv strahlt bis zum kleinen Zeh aus“

Dass ihr Freund seit einer gefühlten Ewigkeit mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, geht an seiner Herzdame nicht spurlos vorbei. „Er erzählt mir oft gar nicht, wenn er Schmerzen hat, weil er mich nicht runterziehen will. Es ist schleppend und zieht sich brutal. Aber er ist extrem fleißig, wir trainieren gemeinsam, was funktioniert und er macht viel Therapie.“ Dementsprechend macht sie kein Geheimnis daraus, „dass man sieht, wie gut es aktuell bei mir klappt und wie er sich Tag für Tag plagt. Klar nimmt es mich sehr mit.“ Der Geduldsfaden des Fresachers wird nach zwei Bandscheibenvorfällen überstrapaziert. „Es geht mir aktuell nicht gut. Stangentraining ist noch nicht denkbar. Der Nerv strahlt nach wie vor bis zum kleinen Zeh aus.“ Ihm bleibt momentan nichts anderes übrig, „als mir die Zeit zu geben, um es völlig ausheilen zu lassen.“

Während er versucht, der Sache irgendetwas Positives abzugewinnen, gewährt die Vize-Weltmeisterin in der Abfahrt 2017 auf Social Media ihren Followern regelmäßig Einblicke in ihre Welt – er hält sich eher dezent zurück. „Typisch Mann“, grinst Venier, die auf den Malediven die Zweisamkeit genoss. „Da sind wir zum ersten Mal so lange aufeinandergepickt, aber wir hätten noch länger bleiben können.“

Ein kleiner „Monk“

Die leidenschaftliche Golfspielerin und Naturliebhaberin tickt sportlich, wie persönlich ähnlich. So lässt sie unverblümt durchsickern, „dass mir meine Gutgläubigkeit oft zum Verhängnis wird. Ich bin immer für dieses Miteinander und das muss ich lernen, im Sport auch einmal wegzulassen, denn schließlich will man erfolgreich sein“, meint Venier, die sich als kleiner „Monk outet – „ich habe es gern sehr sauber“. Abgesehen davon kocht die Frohnatur für ihr Leben gern, schaut gern Actionfilme oder Krimiserien und „ich bin selten pünktlich, außer, wo ich es sein muss. So hat jeder seine kleinen Laster.“