Was war das nur für ein Rennen zum Auftakt in die neue Saison! Zuerst gibt Titelverteidigerin Lara Gut-Behrami schon vor dem Start auf, dann vergibt Mikaela Shiffrin als Halbzeitführende die Chance auf den 98. Weltcup-Sieg ihrer Karriere. Und so setzte sich die Italienerin Federica Brignone zum zweiten Mal nach 2015 auf dem Rettenbachferner durch, gewinnt das Rennen vor der Neuseeländerin Alice Robinson. Dahinter kam die wahre Sensation. Julia Scheib fuhr als Dritte erstmals in ihrer Karriere auf ein Podest im Weltcup.

Die Österreicherinnen bejubelten ihren Podestplatz srürmisch, war es doch der erste seit Katharina Liensberger 2019 in Lienz: Denn Julia Scheib, die zuvor zwei fünfte Plätze als beste Karriereergebnisse. Und das, obwohl die Steirerin im ersten Lauf einen kapitalen Fehler einbaute, einmal ein Außentor ansteuerte und beinahe ganz aus dem Rennen war. Von Platz 14 nach dem ersten Lauf aber startete sie im zweiten Durchgang vor der Rekordkulisse von 15.800 Fans (so viele waren noch nie am Samstag bei einem Damenrennen auf dem Gletscher) eine Aufholjagd. Abermals nicht ganz ohne Fehler scheiterte Läuferin um Läuferin an ihrer Marke, nur die Top drei aus Lauf eins waren dann doch eine Nummer zu groß. Doch: Der vierte Platz zum Auftakt für die Frauentalerin ist mehr als ein Versprechen für die Saison. Ebenso positiv: Katharina Liensberger fuhr als Siebente ebenso in die Top zehn.

Die größte Überraschung: gab es schon vor dem Start: Sölden-Vorjahressiegerin Lara Gut-Behrami sagte nach Einfahren und Besichtigung ihren Start überhaupt ab – sie fühlte sich nicht zu einhundert Prozent bereit.