Hinter Ski-Superstar Mikaela Shiffrin liegt keine einfache Saison im alpinen Ski-Weltcup. Trotz zahlreicher Erfolge sind die Erinnerungen an den schweren Sturz in der Abfahrt von Cortina noch präsent. Auf der Tofana verletzte sich die 29-Jährige am Knie und musste wochenlang pausieren. Zum Ende des Weltcup-Winters kam sie noch einmal zurück und absolvierte noch zwei Slaloms – die sie beide auch gewann.

Im Stangenwald fühlt sich Shiffrin auch im kommenden Weltcup-Winter zu Hause, auf der Abfahrtsstrecke jedoch nicht. Gemeinsam mit ihrem Team entschied sich die erfolgreichste Skifahrerin aller Zeiten dafür, die prestigeträchtige Speed-Disziplin auszulassen. „Der Sturz an sich ist aber nicht der Grund, vielmehr war er ein Anstoß für einen Nachdenkprozess über meine Trainingseinteilung“, erklärte Shiffrin. Denn im Vorjahr sei sie zwischen ihrem Abfahrtssieg in St. Moritz Anfang Dezember und ihrem Sturz in Cortina Ende Jänner nicht ein einziges Mal im Training auf den langen Skiern gestanden. „Und dann kann es passieren, dass das Timing im Rennen nicht stimmt.“

Trainings als Problem

Deshalb konzentriert sich die Allrounderin in diesem Winter auf Slalom, Riesentorlauf und Super-G. Letztere Disziplin sei eine Herzensangelegenheit. „Super-G und Abfahrt geben einem so viel, davon lebt man. Aber wir sind zum Entschluss gekommen, dass es zu schwierig ist, alle Trainings unter einen Hut zu bringen. Ich will auch nicht sagen, dass ich nie wieder eine Abfahrt im Weltcup fahren werde. Diese Saison liegt der Fokus aber auf anderen Sachen.“ Und das, obwohl die US-Amerikanerin mit einem der besten Abfahrer aller Zeiten verlobt ist: Aleksander Aamodt Kilde.

Der Norweger erholt sich derzeit noch immer von seiner schweren Verletzung, muss nach einer Infektion erneut unters Messer. Kurz vor Sölden stand somit fest, dass Kilde in diesem Winter keine Rennen bestreiten wird. „Das ist natürlich nicht schön“, sagte seine Verlobte. „Es ist nie schön, wenn wir getrennt voneinander sind. Er ist einfach ein wunderschöner Mensch und ich liebe ihn. Aber es ist unglaublich, wie sehr wir beide uns unterstützen, egal in welcher Situation wir gerade sind.“ Deshalb freue sie sich auch schon auf die zahlreichen gemeinsamen Analysen nach den Rennen der 97-fachen Weltcupsiegerin. „Ich liebe es mit ihm zu fachsimpeln. Wir haben dabei richtig Spaß.“