Bei allen Comebacks und noch im Raum stehenden Comebacks im alpinen Skiweltcup: Ein großer Name wird auf der Startliste in Sölden noch fehlen. Die Gesamtweltcupsiegerin der Saison 2021/22 und Slalom-Olympiasiegerin von Peking ist nach ihrer schweren Verletzung, die sie just beim Heimrennen in Jasna im Jänner dieses Jahres erlitten hatte, noch nicht bereit für eine Rückkehr in den Weltcup, wie sie diese Woche in Bratislava bekanntgab, wo sie sich das erste Mal seit ihrer schweren Verletzung mit Medien unterhielt, der Andrang im „River Park Hotel“ war enorm. Doch die 29-Jährige hatte nicht nur schlechte Neuigkeiten: „Die positive Seite: Ich habe keine Schmerzen, die mich behindern oder limitieren. Und ich lerne neue Dinge, kann mich im Training auf Qualität fokussieren.“
Allerdings warte sie noch, bis auch das Gefühl auf Ski wieder das alte sei. „Ich muss zu 100 Prozent sicher sein. Ich will nicht einfach nur den Berg runterfahren, ich will wettkämpfen. Dazu muss ich meine alte Stärke wiederfinden und dann wird es hoffentlich genau so werden, wie ich mir das vorstelle.“ Deshalb arbeitet die 29-Jährige in den kommenden sechs Wochen noch intensiv an Kraft und Ausdauer: „Ich werde mich im Fitnessraum vorbereiten. Ich wünschte, ich könnte in Sölden dabei sein, aber das ist nicht möglich.“ Das sei zwar hart zu akzeptieren, „aber es ist nun einmal die Realität. Ich muss es akzeptieren. Ich wäre gerne am Start und besonders hart ist es für mich, Levi auszulassen, wo ich so gerne und gut fahre. Aber weil das nicht möglich ist, werde ich mir das Rennen am Samstag gemütlich von der Couch aus anschauen.“
Vlhova: „Die Rückkehr war körperlich und mental hart“
Vlhova verriet, dass die Arbeit an der Rückkehr zehrend war. „Ich habe viel an Muskelmasse verloren, auch Gewicht. Und als ich wieder mit den Übungen begonnen habe, konnte ich gar nicht glauben, was ich alles nicht mehr machen kann. Es war auch mental hart. Jeden Tag musste ich mich überwinden, aufzustehen und zu trainieren. Die ersten drei, vier Wochen war da viel Selbstdisziplin nötig, weil ich das Gefühl hatte, dass ich jeden Tag von neuem anfangen musste, weil mein Knie über Nacht wieder steifer geworden ist.“ Es sei hart gewesen, weil sie zum Zeitpunkt der Verletzung vor ihren eigenen Fans in der „Form meines Lebens“ gewesen sei, wie Vlhova anmerkte. Sie ist sich aber sicher, wieder zurückkommen zu können. „Ich weiß nur nicht, wie lange es dauert. Sobald ich mich gut fühle und bereit für jede Art der Piste, werden wir starten. Aber wann das ist, ist unmöglich, vorherzusagen.“