Wenn am schneeweißen Rettenbachferner in Sölden in etwas mehr als einer Woche der Start der Weltcup-Saison im alpinen Ski-Zirkus zelebriert wird, setzt der österreichische Skiverband vor allem auf altbewährte Kräfte. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern brachte die interne Quali kaum Überraschungen. So sicherte sich etwa noch das Katharina-Duo Huber und Truppe einen Platz, genauso wie Fabio Gstrein im Team von Cheftrainer Marko Pfeifer. Etwas interessanter gestaltet sich schon ein genauerer Blick auf die letzten beiden ÖSV-Starter beim Auftaktrennen in den Tiroler Bergen.
Mit Lisa Hörhager gelang zumindest einem „Youngster“ der Sprung ins Team von Roland Assinger. Während die 24-jährige Nina Astner genauso das Nachsehen hatte, wie das 20er-Trio Viktoria Bürgler, Victoria Olivier und Angelina Salzgeber, steht mit der 23-jährigen Hörhager eine vielversprechende Athletin im Starthaus. Die Tirolerin hat trotz ihres jungen Alters schon eine wahre Achterbahnfahrt in ihrer Karriere hinter sich.
Hoffen auf den Durchbruch
Mit 18 Jahren gab sie 2020 in Zell am See ihr Europacup-Debüt, knapp ein Jahr darauf ging es für sie in Zagreb erstmals um Weltcup-Punkte. Im Herbst 2021 dann der große Rückschlag: Ausgerechnet in Sölden erlitt sie im Training einen Kreuzband- sowie doppelten Meniskusriss und musste die gesamte Saison pausieren. Seither kämpfte sich Hörhager trotz Schmerzen zurück, gab nicht auf und holte in der vergangenen Saison mit Platz 21 in Jasna ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Nach einem verletzungsfreien Winter hofft die Zillertalerin nun auf den ganz großen Durchbruch. „Ich bin wirklich froh, dass es sich ausgegangen ist. Als Tirolerin will man in Sölden einfach unbedingt einmal ein Rennen fahren“, resümierte Hörhager.
Bei den Männern sicherte sich mit Noel Zwischenbrugger ein echter Draufgänger den letzten Platz im rot-weiß-roten Ensemble. Der 23-jährige Vorarlberger ist vor allem für sein Traumdebüt im Weltcup beim Riesentorlauf in Val d‘Isere bekannt. Im Dezember fuhr er mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang auf Platz 13 und beeindruckte dabei nicht nur seine Teamkollegen. Was seither fehlte, war vor allem die Konstanz. In den folgenden sieben Weltcup-Riesentorläufen schrieb Zwischenbrugger kein einziges Mal mehr an. Ein Umstand, der sich bereits in Sölden ändern soll. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Es ist für mich immer ein Ziel in Sölden dabei zu sein“, sagte der Vorarlberger. „Das Ziel ist jetzt, dass ich ein paar Punkte mitnehme.“