Die Ankündigung, dass Marcel Hirscher fünf Jahre nach seinem Rücktritt für die Niederlande auf seinen Van-Deer-Skiern in den Weltcup zurückkehren wird, sorgte im April des heurigen Jahres für mächtig Aufsehen. Bei ServusTV sprach der Ausnahmekönner unter anderem über seine Form, seine Erwartungen, sein Material und die WM in Saalbach-Hinterglemm:
Marcel Hirscher über einen Sölden-Start: „Es wäre ein schöner Start für mein Herzensprojekt. Definitiv. Es wäre schon mein Plan und mein Wunsch. Aber ich kann das heute nicht beantworten.“
... über seine Entscheidung für einen Antritt beim Saisonauftakt: „Bis Freitag vor Sölden, wenn quasi die Verbände die Nennung bei der FIS eingeben müssen.“
... über seinen körperlichen Zustand: „Es ist schon ein gravierender Unterschied zu früher. Aber man kann es schwer vergleichen. Für mich steht mittlerweile im Vordergrund definitiv Allgemeingesundheit und Fitness. Vor fünf Jahren war das alles hingetrimmt auf Skifahren, Skifahren, Skifahren. Jetzt zählt für mich viel viel mehr als zwischen Rot und Blau schnell zu sein.“
... über seinen Neuseeland-Trip: „Das Skifahren war die neun Tage perfekt. Dann war leider ein kompletter Frühlingseinbruch. Da war für uns eigentlich klar, dass wir in den nächsten fünf Tagen nicht die Bedingungen bekommen werden, die wir wollen und haben entschieden, dass wir heimgehen. Die Erkenntnisse waren aber super und die Stunde Null hat dort begonnen. Dort ist uns erst das Ausmaß klargeworden, was es jetzt eigentlich heißt, wie lange der Weg sein wird, um einigermaßen wieder das Tempo gehen zu können, was früher eigentlich Standard war.“
... über das perfekte Setup: „Es ist nicht zwingend auf den Schuh festzumachen. Überhaupt nicht. Es ist eine Frage von den unzähligen Komponenten. So ein Setup ist eigentlich riesig. Ich kann hundert Optionen aufzeichnen, die möglich sind und nach neun Tagen zu sagen, dass man das Setup beinander hat, das geht sich nicht aus.“
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... über sein Comeback: „Es wird ja viel geschrieben und es ist manchmal echt amüsant. Man muss es, glaub ich, immer wieder relativieren. Also nach fünf Jahren zu sagen, es ist eh alles wie es war, ist einfach meiner Meinung nach falsch. Und zu glauben, dass es dann eh easy going ist, das ist es einfach nicht. Auch nicht für mich.“
... über die Länge seines Comebacks: „Es ist jetzt vielleicht auch der Abschluss meiner ersten Karriere. Ich habe beim Weltcup-Finale nicht gewusst, dass ich kein Rennen mehr fahren werde. Das hat sich dann ergeben. Somit habe ich nie ein Abschiedsjahr gehabt. Vielleicht ist es das heuer. Das Projekt ist nur auf ein Jahr ausgelegt. Es war nie länger gedacht. Sag aber niemals nie. Denn ich habe auch nie geglaubt, dass ich heute dasitze und über ein Comeback oder über ein Herzensprojekt rede.“
... über seine Doppelstaatsbürgerschaft: „Für mich persönlich macht es keinen Unterschied, ob ich mit einem orangen oder einem rot-weiß-roten Anzug fahre. Ich bin Doppelstaatsbürger, lebe in Österreich und fühle mich als Österreicher. Dennoch freue ich mich, wenn ich für das Mutterland ein paar Rennen fahren kann.“
... über seine Ziele: „Aktuell wäre ein Top-15-Platz nicht realistisch. Das sind noch vier Sekunden aufzuholen.“
... über sein erstes Antreten: „Es bleibt, sich die Frage zu stellen: Woraus profitiert man mehr? Von einem Rennen oder von Trainingsmöglichkeiten? Das wird sich jetzt herausstellen in den nächsten drei Wochen. Da wird sich entscheiden, ob ich einigermaßen ins Fahren komme oder ob ich noch zwei Wochen mehr Zeit brauche oder einen Monat mehr Zeit brauche. Früher oder später werde ich da dabei sein, weil es mein Wunsch ist und weil ich es unbedingt gerne möchte, aber solange ich nicht halbwegs das Gefühl habe, dass ich mich wirklich einigermaßen bereit fühle dafür, werde ich es nicht machen.“
... über das Thema Wildcard: „Wie ich im Frühling die Entscheidung getroffen habe, dass ich wieder Skifahren möchte, war von einer Wildcard überhaupt keine Rede. Es ist schon eine richtig coole Geschichte prinzipiell für den Sport. Weil vielleicht ist auch der Felix (Neureuther, Anm.) auch noch einmal bereit, dass er sagt, hey, ich möchte in Kitzbühel noch einmal mitfahren.“
... über ein Antreten sowohl im Slalom als auch im Riesentorlauf: „Geplant hätte ich schon, dass ich beides mache.“
... über die WM in Saalbach-Hinterglemm: „Ich glaube, dass ich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft schaffen werde, weil die Konkurrenz im eigenen Land, sprich im holländischen Skiverband, nicht allzu groß ist. Weil da bin ich alleine. Das ist schon einmal ein Riesenvorteil. Einfach das Erlebnis dort, in Österreich eine Ski-WM, das mitzunehmen, ist einfach geil. Auf das freue ich mich wahnsinnig.“