„Bitte warten“ heißt es für Österreichs Riesentorlauf-Frauen in Sachen Weltcup-Sieg – und das schon seit mehr als acht Jahren. Am 7. März 2016 freute sich Eva-Maria Brem im slowakischen Jasna über den bisher letzten rot-weiß-roten Sieg im „Riesen“. Ein Umstand, der auch Christian Perner ärgert. „Meine Devise ist: Der Zweite ist der erste Verlierer“, sagt der neue WC3-Coach der österreichischen Frauen. „Ich weiß, das klingt überheblich, aber unser langfristiges Ziel muss es sein, wieder Siegläuferinnen hervorzubringen.“

In der Ramsau absolvierten Julia Scheib und Co ein intensives Konditionstraining. Für den neuen Trainer eine wichtige Standortbestimmung. Zuvor stand er mit seinen Athletinnen bis Mitte Mai auf Ski und war von den ersten Eindrücken begeistert. „Ich bin wirklich positiv überrascht von den technischen Fähigkeiten, die die Athletinnen haben. Das größte Manko sehe ich in Sachen Selbstvertrauen und freiem Skifahren in der Fläche, da setzen wir den Hebel an.“ Für den Steirer spielt dabei vor allem „Teambuilding und Vertrauen“ eine wichtige Rolle. „Egal wie hart das Training war, wir lachen am Ende immer gemeinsam. Der Schmäh läuft und es macht wirklich Spaß, mit ihnen zu arbeiten.“

Perner übernahm die Gruppe im Frühjahr von  Karlheinz Pichler, der nach Deutschland wechselte. Vor seinem Engagement bei den Riesentorlauf-Frauen war er jahrelang für die männlichen Europacup-Hoffnungen des ÖSV verantwortlich. Der Wechsel war dann alles andere als eine leichte Entscheidung, wie der Trainer verrät. „Ich habe gar nicht wirklich darüber nachgedacht, da ich mit meinen Europacup-Burschen auf einem richtig guten Weg war“, erinnert sich Perner. „Aber der Roli Assinger hat wirklich sehr gut mit mir kommuniziert und ist auf meine Forderungen eingegangen. Natürlich war die kommende Heim-WM dann auch noch ein zusätzlicher Anreiz.“ Läuft alles nach Plan, will der neue Riesentorlauf-Trainer seine Athletinnen dann an der Spitze sehen. „Wir werden voll angreifen.“