Die Schweizer Festspiele in Saalbach-Hinterglemm haben sich am Super-G-Freitag fortgesetzt. Nach Lara Gut-Behrami brachte auch Marco Odermatt seine komfortable Führung ins Ziel. Dem Überflieger reichte Platz fünf (+0,64 Sek.) beim Weltcupfinale zur erfolgreichen Titelverteidigung in dieser Disziplin. Bei nachlassender Piste war er nur viertbester Schweizer. Mit Stefan Rogentin vor Loic Meillard (+0,03) und Arnaud Boisset (+0,15) waren die Eidgenossen am Stockerl unter sich.
Vincent Kriechmayr war als Sechster (+0,76) wieder Österreichs Bester. Der Oberösterreicher, der vor dem Rennen noch auf ein Kugel-Wunder hoffen konnte, beendete die Saison als zweitbester Super-G-Fahrer 86 Punkte hinter Odermatt (495). „Natürlich ist es eine bescheidene Saison. Wenn man kein Großereignis hat, ist eine Kugel das erklärte Ziel“, reagierte Kriechmayr am WM-Ort von 2025 gewohnt selbstkritisch.
Dritte Kugel für Marco Odermatt
Wie Odermatt, der nach dem Gesamt- und Riesentorlaufweltcup seine dritte Kugel in diesem Winter abstaubte, war Kriechmayr im Startnummernrennen diesmal ohne Siegchance. „Ich glaube, dass ich zwei, drei Zehntel finde. Der Sieg wäre vielleicht schwer geworden, aber das gehört dazu.“ Die weiteren Österreicher verpassten vor 8.600 Zuschauerinnen und Zuschauer die Top Ten.
Raphael Haaser rettete trotz Platz 13 seine dritte Position im Super-G-Weltcup vor Rogentin, der just in seinem 100. Rennen erstmals gewann. „Es war sicher nicht die beste Fahrt, aber es wäre eine solide gewesen. Es war dann einfach schon schwierig“, sagte Haaser. Bei 23 Startern landete Stefan Babinsky auf 17., Daniel Danklmaier als 21. an vorletzter Position. Lukas Feurstein sorgte mit einem Einfädler beim vorletzten Tor für eine Schrecksekunde. Sein rechter Unterarm sollte im Anschluss geröntgt werden.
Kriechmayr legt Finger in die österreichische Wunde
Kriechmayr lobte die Schweizer für ihre Dominanz - und legte gleichsam den Finger in die österreichische Wunde. „Die machen einen super Job. Gewisse Dinge haben wir sicher verschlafen, da kann man nur gratulieren. Sie hatten sieben Leute am Start, da ist es klar, dass ein paar vorne reingelost werden.“ Es siegte die Startnummer 6 vor 4 und 5. Drei Schweizer voran hatte es zuvor letztmals beim Vierfachsieg in der Abfahrt von Veysonnaz am 19. Jänner 1996 gegeben.
Odermatt war froh, Kriechmayr als unmittelbaren Startnummern-Nachbarn (14 und 15) gezogen zu haben. „Sonst wäre es vielleicht noch einmal knapp geworden. Man hat gesehen, es war von Anfang an warm, wurde von Läufer zu Läufer wärmer.“ Das letzte Saisonrennen findet am Sonntag mit der Abfahrt statt - und könnte mit Odermatts nächstem Kugel-Triumph enden.