Cornelia Hütter hat im ersten Abfahrtstraining beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm schon ein wenig die Kampflinie erprobt. Die Steirerin, die in Abfahrt und Super-G noch gegen die jeweils führende Schweizerin Lara Gut-Behrami um die kleine Kristall-Kugel kämpft, hatte am Mittwoch als Dritte eine halbe Sekunde Rückstand auf Kira Weidle aus Deutschland. „Heute habe ich probiert, gleich eine gute Linie auszupacken. Das ist mir relativ gut gelungen“, sagte Hütter.
Mit 72 Punkten Rückstand auf Gut-Behrami in der Abfahrt und 69 im Super-G will Hütter beim Grande Finale „überhaupt nichts zu verlieren“ haben. Trainings-Zweite wurde die Vorarlbergerin Ariane Rädler (+0,27), Siebente die ebenfalls noch um Kristall ritternde Stephanie Venier (+1,17). Als Abfahrtsdritte hinter der verletzten Sofia Goggia weist die Tirolerin 68 Punkte Rückstand auf Gut-Behrami auf. „Ich habe mich in Crans-Montana extrem nervös machen lassen und habe mir geschworen, dass ich das nie wieder mache. Meine Saison ist gut gelaufen und alles was kommt, ist Draufgabe“, sagte Venier. Die große Gejagte ging das erste und womöglich einzige Abtasten auf den ob der Temperaturen kombinierten WM-Strecken von 2025 gemächlich an. Als 18. büßte Gut-Behrami 2,35 Sek. Rückstand auf die Schnellste ein. Ein siebenter Rang würde der Gesamtweltcupsiegerin reichen, um wenige Tage nach Riesentorlauf- auch erstmals Abfahrtskristall zu erringen.
Die Bestzeit im ersten Training der Männer hat der Schweizer Stefan Rogentin aufgestellt. 71/100 Sek. dahinter landete der Franzose Cyprien Sarrazin, Dritter wurde der Italiener Mattia Casse (+1,20). Otmar Striedinger hatte als Vierter 1,35 Sek. Rückstand, Vincent Kriechmayr als Sechster 1,40 und Stefan Babinsky als Elfter 1,80. Für Donnerstag ist ein weiteres Training geplant, allerdings ist Regen angesagt. Marco Odermatt, der sich bereits den Gesamt- und den Riesentorlauf-Weltcup gesichert hat, lag bei weichen Pistenverhältnissen 2,12 Sek. zurück (13.). Der Schweizer führt in der Abfahrt mit 42 Punkten Vorsprung auf Sarrazin. Dieser war am 16. Februar im Training in Kvitfjell gestürzt, hatte die Rennen dort wegen einer Wadenverletzung verpasst und meldete sich im WM-Ort von 2025 fit zurück. Allerdings war für ihn nur je ein Tag Super-G- und Riesentorlauf-Training möglich gewesen.