Marco Odermatt hat die perfekte Weltcup-Riesentorlaufsaison verpasst. Der Schweizer schied beim Alpinski-Finale in Saalbach-Hinterglemm als Führender nach dem ersten Durchgang im zweiten aus. Es siegte auf einer Salzpiste der Schweizer Loic Meillard vor Joan Verdu aus Andorra (+0,71 Sek.) und seinem Landsmann Thomas Tumler (+0,79). Stefan Brennsteiner kam auf Rang vier (+1,20) und stellte sein bestes Saisonergebnis ein. Odermatt gewann die zuvor neun Riesentorläufe 2023/24.
Der vor Meillard letzte Riesentorlaufsieger, der nicht Odermatt hieß, war der Kärntner Marco Schwarz am 25. Februar 2023 in Palisades Tahoe. Saisonübergreifend zwölfmal in Folge hatte Odermatt zugeschlagen. Das Riesentorlauf-Kristall gewann er mit 432 Zählern Vorsprung auf Meillard, bester Österreicher wurde im Disziplinranking Feller als Neunter.
„Logisch überwiegen momentan die negativen Emotionen, das ist klar, wir sind alles Sportler, die gewinnen wollen. Wenn man gewinnen will, muss man riskieren. Dann kann mal ein Fehler passieren. Ein unnötiger“, sagte Odermatt. Der Druck habe keine Rolle gespielt, er sei nicht nervös, sondern voll motiviert gewesen. Er werde angesichts der Wettervorhersagen mit Regen in den kommenden Tagen eher wenig trainieren, ehe dann noch die zwei Speedrennen auf dem Programm stehen.
Sieger Meillard fand das Ausscheiden seines Landmannes „schade“, nach so vielen Podesträngen sei dies aber sicher verschmerzbar. Er selbst war froh, dass er es geschafft habe, im Saisonverlauf die Performance-Richtung nochmals zu drehen. Für den 27-Jährigen war es der vierte Karriereerfolg.
Nicht Fisch, nicht Fleisch
Der Salzburger Brennsteiner sprach von einer engagierten Fahrt mit ein paar kleinen Fehlern. Auf die nächste Saison hin habe er einiges zu tun. „Ich brauche ein bisschen ein breiteres Spektrum. Mein Skifahren muss auch auf richtig harten, eisigen Pisten funktionieren. Das werde ich mir versuchen zu erarbeiten, dass ich da stabiler bleibe.“ Zu Odermatt meinte er: „Das heute hat gezeigt, dass er auch ein Mensch ist. Außerirdisch ist er anscheinend doch nicht. Es ist ein Wahnsinn, was er als Mensch geleistet hat.“
Zwiegespalten bilanzierte Feller, der auf Platz zehn kam (+1,50): „Nicht Fisch, nicht Fleisch. Im ersten Durchgang habe ich es mir nicht ganz zugetraut, auf die Schwünge zu warten. Vor allem der Linksschwung war immer zu früh. Der zweite Durchgang war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte der Tiroler. Man habe sehr viel Arbeit über den Sommer. Bei der Heim-WM wolle er im Slalom und Riesentorlauf parat sein.
Nur drei Österreicher waren vor 12.000 Zuschauern im Veranstaltungsraum am Start, Raphael Haaser schied im zweiten Durchgang aus. „Ein klassischer Innenski, das ärgert mich schon ein bisserl. Das Ziel wäre gewesen, einen guten Lauf runterzulegen und die Saison noch halbwegs okay abzuschließen. Jetzt hat es mehr oder weniger so aufgehört wie angefangen, das ist überhaupt nicht zufriedenstellend.“