Es war eine nahezu unendliche Leidensgeschichte, bei der man nicht mehr mit einem Happy Ende rechnen durfte. Doch genau das tritt am Samstag beim Weltcup-Slalom in Kranjska Gora (9.30/12.30 Uhr) ein: Christian Hirschbühl wird über zwei Jahre nach seinem letzten Weltcuprennen wieder am Start eines Slaloms stehen. Der mittlerweile 33-Jährige hatte sich vor zwei Jahren beim Slalom in Wengen einen komplizierten Bruch des Sprunggelenks zugezogen. Was nach dem 16. Jänner 2022 folgte waren insgesamt fünf, teilweise stundenlange Operationen. „Im Vorjahr hat es nicht danach ausgeschaut, als ob ich jemals wieder zurückkehren würde“, sagte der Vorarlberger.
Denn vor einem Jahr wurden die Schmerzen im Fuß nicht besser, der Ausweg war nur eine neuerliche Operation. „Ich bin ernüchtert, aber froh, dass es mit der OP eine Möglichkeit gibt, von den Schmerzen wegzukommen“, sagte er damals. Und er wusste: „Der Weg zurück wird ein harter, aber ich bin guter Dinge, dass ich kommende Saison wieder auf Ski stehen kann“.“ Er konnte. „Im Dezember hat es funktioniert und er war wieder auf Ski, ab Jänner hat er dann mit Meini Tatschl gearbeitet, weil das Slalom-Team ja unterwegs war“, erzählt ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer. Vor rund vier Wochen stieg Hirschbühl dann auch wieder ins Mannschaftstraining ein und signalisierte dem „Chef“: „Ich bin bereit.“
Bei diesem Sturz passierte es
Pfeifer machte sich ein Bild, denn: „Ich habe ihm schon klar gemacht, dass er, bevor er in den Weltcup kommt, auch schneller als die Jungen sein müsste. Aber das Training hat gar nicht schlecht ausgeschaut.“ Und weil dieses Wochenende zeitgleich mit den Rennen in Kranjska Gora die Techniker im Europacup Punkte sammeln sollen, um eventuell ihre Fixplätze im Weltcup herauszufahren, ergab sich das Fenster für die Rückkehr rasch. Pfeifer: „Chrsitian hat dank des Verletztenstatus eine Nummer gleich hinter den Top 30. Es könnte also passen.“
Nun hoffen alle, dass der sympathische Polizist (die Ausbildung schloss er während der langen Wettkampfpause ab) schnell wieder den Anschluss findet. Denn: Kurz vor dem Wengen-Slalom feierte er just in Lech in seiner Heimat Vorarlberg seinen bisher einzigen Weltcupsieg im Parallelrennen. Das gibt es mittlerweile nicht mehr. Damals hinter ihm Zweiter: Dominik Raschner, der heute den Anschluss im Slalom geschafft hat. Nun hoffen alle, dass Hirschbühl das auch wieder gelingt.