Elf Rennen vor Schluss ist alles klar: Marco Odermatt wird in Saalbach-Hinterglemm im März zum dritten Mal in Serie die große Kristallkugel für den Sieg im Gesamtweltcup in Empfang nehmen. Denn selbst, wenn noch vier Konkurrenten rein rechnerisch bei elf ausstehenden Rennen die Chance hätten, den Schweizer einzuholen: Keiner des infrage kommenden Quartetts – Cyprien Sarrazin, Manuel Feller, Vincent Kriechmayr und Loic Meillard – fährt alle elf Rennen. Und damit ist klar, dass der 26-Jährige nicht mehr von der Spitz zu verdrängen sein wird. Dementsprechend ließ er sich in Kvitfjell auch wirklich schon zum Triumph gratulieren. „Ich hab es zwar selbst nich nicht durchgerechnet, aber ich würde das auch unterschreiben, dass es reicht.“
Die Frage, die sich eher stellt, ist, ob Odermatt auch durch die vielen Verletzungen der schärfsten Konkurrenten in dieser Saison nicht gleich einen weiteren Rekord bricht: Nämlich den des Siegers mit dem größten Vorsprung in der Gesamtwertung. Bisher hält diesen Rekord Hermann Maier, der nach der Saison 2000/2001 743 Zähler vor Stephan Eberharter lag. In der Vorsaison, als Odermatt bereits den Punkterekord des Österreichs übertraf und seither mit 2042 Zählern die Bestmarke hält, schon 703 Punkte vor dem verletzten Aleksander Aamodt Kilde.
Derzeit beträgt der Vorsprung auf den in Kvitfjell ebenfalls verletzten Cyprien Sarrazin 918 Punkte, Manuel Feller liegt als Dritter 933 Punkte zurück, Kriechmayr 935 und Loic Meillard bereits 1018 Punkte. Nun warten in Übersee zwei Technikwochenenden mit drei Riesentorläufen. Geht man davon aus, dass Odermatt in dieser Disziplin derzeit fast unschlagbar ist, wird sich der Vorsprung auf den ersten Verfolger wohl auf über 1000 Punkte vergrößern. Und: Der eigene Punkterekord, auf den Odermatt „nur“ 440 Punkte fehlen, wackelt gewaltig. Sogar der Allzeit-Rekord von Tina Maze, die 2012/13 auf 2414 Zähler kam, scheint noch in Reichweite zu sein.