Der Österreichische Skiverband (ÖSV) sorgt sich zunehmend um das Image des Skisports. Im Rahmen eines Hintergrundgesprächs in einem Wiener Hotel machte sich der ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer für eine Tempo-Bremse in den Speed-Bewerben stark. Vor dem Hintergrund der schweren Stürze in Cortina meinte der Osttiroler: „Wir müssen die Geschwindigkeiten in den Speedbewerben reduzieren.“ Einen entsprechenden Vorstoß werde man dieser Tage bei der FIS deponieren.
„Was in Cortina passiert ist, war keine Reklame für den Skisport. Das Verletzungsrisiko muss abnehmen, weil es sonst unserem Image schadet.“ Vorstellbar seien Änderung bei den Anzügen oder der Skipräparierung. Bei den Damenrennen in Cortina wurden mehr als ein Dutzend, zum Teil schwere Stürze mit erheblichen Verletzungen verzeichnet.
Klima-Rebell Schütter soll bei ÖSV-Taskforce mitwirken
Der Debatte um den Klimawandel will der ÖSV mit einer Taskforce begegnen, die unter Einbindung von Wissenschaftlern bis zum Sommer ein Papier ausarbeiten soll. Auch ÖSV-Abfahrer Julian Schütter, der sich als „Klima-Rebell“ einen Namen gemacht hat, soll dabei mitwirken. In einem Punkt sieht der Osttiroler das Klimaschutz- und Verkehrsministerium von Leonore Gewessler bereits jetzt gefordert. „Wir brauchen einen Ansprechpartner im Ministerium, um den Besuch von Ski-Events mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu koordinieren.“ Die Zersplitterung in neun Verkehrsverbände erschwere die bundesländerübergreifende Kooperation beim öffentlichen Verkehr massiv.
Gemeinsamer Auftritt mit Greenpeace?
Indirekt räumte Scherer ein, dass auch die großen Ski-Sponsoren an mehr Nachhaltigkeit im Skisport interessiert seien. So stehe der ÖSV im Kontakt mit Greenpeace und bastle an einem gemeinsamen Auftritt beim anstehenden Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm, dem WM-Austragungsort 2025. „Greenpeace ist nicht per se gegen den Skisport, sondern fordert einen ressourcenschonenden Umgang.“ Mit der „Letzten Generation“, die immer wieder die Rennen stör(t)en, stehe man hingegen nicht in Austausch.
Die Folgen des Klimawandels hätten bereits zu einem Umbau des bisherigen Trainingskalenders geführt. Generell sollte der Weltcup später starten, dafür sollte die Saison länger ins Frühjahr gehen.