Nein, sagte Linus Straßer, er sei nicht abergläubisch. Aber wissen kann man ja nie. Deshalb fuhr der Deutsche auch nach seinem Sieg in Kitzbühel kurz vor Schladming genau an jene Tankstelle, an der ihm vor zwei Jahren ein Fan schon nachgerufen hatte: „Des g‘winnst heit, Straßer!“ Dieser Fan war, wie sich herausstellte, einer von einer Gruppe aus Dellach in Kärnten. Und diese Fans traf Straßer diesmal zwar nicht an der Tankstelle, aber dann im Auto am Weg zum Rennen. Die Folge: Wieder ein Selfie. Und, nicht dass das was mit Aberglaube zu tun hätte, wieder der Sieg in Schladming.
Video: Die Stimmen nach dem Slalom
In einem Rennen, das zu den schwierigsten zählte, die es gab. Warmwetter, Wind, starker Regen – doch das Zielstadion war trotzdem ausverkauft. „Das bei diesem Sch...wetter so viel kommen, das gibt es eben nur in Österreich“, meinte Straßer anerkennend, „deshalb sind die Rennen hier so besonders.“ Und deshalb macht es umso mehr Spaß, als erster Deutscher das „Double“ Kitzbühel/Schladming geholt zu haben – und noch dazu das Rennen, in dem Felix Neureuther nie ein Sieg vergönnt war, nun schon zweimal zu gewinnen: Schladming. Straßer fühlt sich im Moment „bulletproof – kugelsicher“, wie er meinte. Und das heißt, dass er sich im Moment die Fähigkeit geschaffen hat, immer spielerisch zu attackieren, ohne zu hasardieren. Auch bei den schwierigen Verhältnissen an diesem Abend das beste Rezept.
Manuel Feller: „Es tut schon weh“
Die Fans feierten, obwohl ihnen diesmal ein österreichischer Podestplatz nicht vergönnt war. Manuel Feller kämpfte sich nach Platz zwei im RTL hinter Timon Haugan (NOR), Clement Noel (FRA) und Marc Rochat (SUI) auf Platz fünf. Nach verpatztem ersten Lauf (8./„Da haben wir uns leicht vertan beim Material“) und „Bock“ im obersten Teil von Lauf zwei drehter der Fieberbrunner richtig auf, aber: „Es tut schon weh, wenn man bei den Österreich-Rennen Vierter und Fünfter wird. Aber ich hätte auch ganz draußen liegen können. So gesehen war es Schadensbegrenzung. Aber zumindest die 14/100, die aufs Podest gefehlt haben, die waren drin.“ Worauf er sich aber doch freute: „Auch, wenn ich müde bin, für den dritten Durchgang hab ich hier und heute noch Kraft. Das habe ich mir nach den letzten Wochen auch verdient.“
Die anderen Österreicher? Zeigten erst mit guter Nummer im zweiten Lauf, was sie drauf haben. Fabio Gstrein fuhr mit Laufbestzeit 16 Plätze nach vor und wurde Zehnter, auch Johannes Strolz sah nach dem zweiten Lauf endlich wieder „grün“.