Nicht nur das Nightrace selbst sorgt in Schladming für enormes Interesse. Im „Sporthotel Royer“ sprach Marco Schwarz 27 Tage nach dem Sturz in Bormio erstmals über seine Verletzung: Einen Kreuzbandriss mit Meniskusriss und Knorpelschaden im rechten Knie. Und er erläuterte seine Comeback-Pläne, verfolgte auch den ersten Durchgang des Slaloms. An jenem Ort, an dem er im Vorjahr mit Platz drei im ersten Nacht-RTL schon für Begeisterung sorgte.

Nicht nur in Schladming wird Schwarz schmerzlich vermisst, seine Saison endete vorzeitig. Kurz vor dem Jahreswechsel ist der Kärntner auf der berühmt-berüchtigten Pista Stelvio schwer gestürzt. Nach einem Verschneider und einem heftigen Abflug landete er im Fangnetz und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden. 

Bislang hat er über seine Genesung geschwiegen, 27 Tage nach dem Sturz legte er seine Pläne nun offen. „Mir geht es aktuell den Umständen entsprechend her sehr gut. Ich bin voll im Reha-Geschehen und gut beschäftigt.“

Die Tage nach dem Sturz seien emotional schwierig gewesen: „Nach der OP bin ich munter geworden und hab gedacht, dass ich die Besichtigung für den Super-G versäumt habe. Dann habe ich aber schnell gesehen, dass es Wichtigeres gibt.“ Es falle ihm gerade schwer, die Rennen im TV zu verfolgen, aber: „Das gehört dazu.“

Nach der Verletzung war er eine Woche zu Hause, arbeitete im Olympiazentrum Kärnten. Aktuell bestreitet er fünf bis sechs Einheiten pro Woche in Innsbruck, trainiert aber auch das gesunde Bein. Drei Wochen wird er noch mit Krücken gehen und „dann fangt die richtig harte Arbeite mit dem Muskelaufbau an. Es ist brutal, wie schnell das geht. Da arbeitest du Jahre, dass du einen gescheiten Oberschenkel hast und dann ist das in ein, zwei Wochen weg.“ Er möchte sich nicht hetzen, wieder auf Schnee zu kommen: „Ich will mir die nötige Zeit geben.“

Und er blickt auch noch einmal zurück: „Bei meiner ersten Verletzung war es Kreuzband und Meniskus. Jetzt ist der Knorpel dabei. Ich habe gelernt, dass ich geduldig bleiben und Schritt für Schritt denken muss.“ Aktuell darf er das Bein mit maximal 15 Kilogramm belasten.

Programm nicht zu dicht

Dass das Programm zu dicht war, wie von manch Seite angemerkt, sieht er so nicht: „Wir, meine Trainer, mein Team und ich, haben uns vor der Saison viele Gedanken gemacht und ich denke, der Plan war gut. Das Programm war gedrängt, aber ich war mental und körperlich voll da. Es waren unglückliche Umstände.“ 

Dann verließ Schwarz die Pressekonferenz; die Therapie wartet. Diese wird auch von einem eigenen Film-Team begleitet. Ski Austria will den Weg zurück dokumentiere denn, wie Generalsekretär Christian Scherer erklärte: „Er hat es schon einmal geschafft. Und der Film soll zeigen, dass man auch nach solchen Verletzungen zurückkommen kann.“