Im Abschlusstraining für die Kitzbühel-Abfahrten hat es am Mittwoch heftige Stürze mit Verletzungen gegeben. Der Israeli Barnabas Szöllös kam nach der Mausefalle zu Sturz, verlor beim Aufprall den Helm und erlitt Gesichtsfrakturen. Bei Remi Cuche, dem Neffen des ehemaligen Abfahrtsstars Didier Cuche, besteht der Verdacht auf eine Bänderverletzung im Knie. Dem Streif-Neuling hatte es nach einem Schlag das linke Bein verdreht.

Wie die FIS am Mittwochabend mitteilte, soll Szöllös am Donnerstag im Krankenhaus Innsbruck operiert werden. Der 25-Jährige erlitt demnach auch eine leichte Gehirnerschütterung. Wie Rennleiter Mario Mittermayer-Weinhandl erklärte, habe der ungarisch-israelische Fahrer beim Sturz kurz das Bewusstsein verloren. „Die ärztliche Versorgung war aber sofort gegeben. Die Rettungskette danach hat generell auch sehr gut funktioniert“, sagte Mittermayer-Weinhandl zum ORF.

Wie Szöllös musste auch Cuche mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Der Schweizer wurde anschließend in seine Heimat gebracht, wo am Donnerstag weitere Untersuchungen an seinem Knie folgen sollen. Glück hatte Stefan Babinsky, der nach einem Netz-Abflug vor der Traverse unverletzt blieb. Der Steirer fuhr selbst ins Ziel und gab Entwarnung.

Allerdings legte Kriechmayr genauso wie andere Fahrer kurz vor der Ziellinie einen Bremsschwung ein, wodurch viele Zeiten nicht der wahren Leistungsstärke entsprachen. „Es war keine fehlerfreie Fahrt, aber überbewerten darf man es nicht. Die Topfavoriten haben sicher noch gescheit geblufft“, sagte der Oberösterreicher im ORF. Er habe aber schon versucht, ans Limit zu gehen. „Zumindest ist der Grundspeed wieder da gewesen.“

Remi Cuche musste ins Krankenhaus geflogen werden
Remi Cuche musste ins Krankenhaus geflogen werden © APA / Expa/johann Groder

Wengen-Doppelsieger Marco Odermatt (+1,19) deckte seine Karten auf der Streif noch nicht auf. Der Gesamtweltcupführende aus der Schweiz verlor auch im Flachstück viel Zeit. „Der Ruhetag tut sicher gut, dann greifen wir noch einmal an“, sagte Odermatt mit Blick auf den freien Donnerstag. Die Steilhang-Ausfahrt habe er in beiden Trainings nicht gut erwischt.

Nach strahlendem Sonnenschein im ersten Training präsentierte sich die Streif am Mittwoch bedeckt. Stefan Babinsky stürzte kurz vor der Traverse ins Netz, zeigte aber direkt an, dass er sich nicht verletzt hat. Otmar Striedinger (+2,06), im ersten Training noch Zweiter, sprang 43 Meter auf der Mausefalle und ließ ein Tor in der Steilhang-Einfahrt aus. Der Kärntner bezwang die Streif allerdings geschwächt von einer Verkühlung. Auch der zuletzt nicht voll fitte Daniel Hemetsberger (+1,32) hatte noch Rückstand.

Insgesamt zwölf Athleten aus Österreich nahmen am Training teil. Für das erste Rennen am Freitag nominierte der ÖSV neben Kriechmayr, Hemetsberger, Striedinger, Danklmaier und Babinsky auch Christopher Neumayer, Raphael Haaser und Stefan Eichberger, der sein Weltcupdebüt gibt.