Strahlend und mit beiden Fäusten in die Höhe gestemmt spazierte ÖSV-Präsidentin beim Heim-Weltcup in Zauchensee durch das Zielgelände. Für die erfolgreichen Athletinnen gab es innige Umarmungen, allen voran Siegern Conny Hütter. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis das gelingt. Das ganze Team war großartig. Sie waren auch schon davor knapp dabei, aber ein Sieg ist eben noch einmal eine Stufe darüber“, sagte die bestens gelaunte Salzburgerin und verteilte Lob: „Mich freut es für die Conny genauso, wie für das ganze Trainerteam. Das Wochenende hat sehr gut begonnen. Ich möchte keine Prophezeiungen machen, aber da kommt bestimmt noch mehr.“
Ähnlich sah es Speed-Trainer David Fill, der ebenfalls die Mannschaftleistung mit den Plätzen sechs bis acht durch Ariane Rädler, Mirjam Puchner und Stephanie Venier hervorhob. „Die ganze Gruppe, allen voran die Conny, hat geliefert. Bei allen ist die Freude und Erleichterung groß. Zu Hause erwarten sich alle natürlich noch mehr als sonst, deshalb ist es nicht so einfach, zu gewinnen.“ Zweifel an den Chancen Hütters hatte Fill trotz der überschaubaren Trainingsleistung keine und das hat auch einen Grund: „Conny braucht das Rennen. Im Training versteckt sie sich, hält sich zurück, da riskiert sie nicht 100 Prozent. Beim Rennen kann sie aber die 100 Prozent abrufen.“
Unruhe käme nur von Außen
Während im Speed-Team der Frauen also vor der Abfahrt am Samstag (10.45 Uhr) Jubelstimmung herrscht, sprach sich das überschaubare Abschneiden der männlichen Kollegen in Wengen auch bis nach Zauchensee durch. Von einer Krise möchte Verbandspräsidentin Stadlober aber nicht sprechen. „Es sind gewisse Defizite da, aber das ist eine Momentaufnahme, wir können jetzt nicht einfach alles abschreiben. Es kommen Rennen, da sind sie sicher wieder vorne dabei und am Ende der Saison werden wir dann alles analysieren.“ Unruhe gebe es keine, die würde „nur von außen hineingetragen“. Generell überwiegt bei Stadlober der Optimismus: „Wir sind noch nicht einmal bei der Hälfte, im Jänner gibt es noch viele Rennen, um sich zu beweisen. Schon in Kitzbühel kann wieder alles anders sein.“