Es war ein typischer Kranjska-Gora-Riesentorlauf für die ÖSV-Damen. Wie in den vergangenen sieben Jahren reichte es auch heute nicht für einen Rang unter den besten fünf. Es brauchte den soliden Auftritt der „Ausgestoßenen“, Franziska Gritsch, um ein ÖSV-Debakel zu verhindern. Die 26-Jährige zeigte zwei solide Läufe und landete auf Rang sieben: „Es ist mein bestes RTL-Resultat hier in Slowenien. Leider konnte ich auch heute bei dem starken Schneeregen und Regen nicht alles auf Zug fahren. Die letzte Initialzündung hat gefehlt, aber ich arbeite daran. Ich bin extrem dankbar, dass wir bei diesen Verhältnissen ein faires Rennen hatten.“
Wie schon so oft in dieser Saison zeigten die Österreicherinnen im Finale wesentlich bessere Leistungen als im ersten Durchgang. „In der Entscheidung bin ich endlich aufgewacht, obwohl es ein Kampf von oben bis unten war. Mir sind teilweise richtige schnelle Schwünge gelungen“, freute sich Katharina Liensberger, die mit zweitbester Laufzeit noch von Rang 26 auf Platz 14 vorfuhr. Auch Stephanie Brunner verbesserte sich um zehn Ränge, wurde 13.: „Durch den Schneeregen und Regen war meine Brille bald komplett zu, im Steilhang hatte ich keine Sicht mehr, hab nur noch den Ski laufen gelassen.“ Für sie war es „ein guter Tag, da ich mir in den vergangenen Tagen im Training extrem schwergetan hatte“. Nicht ins Ziel kam Julia Scheib. Die Steirerin stürzte im Finale schon nach wegen Toren. „Sie hat einen Schlag erhalten und die Ski sind weggegangen. Zum Glück ist ihr nichts passiert“, erzählt Brunner. Die Führende nach dem 1. Lauf, Petra Vlhova, fiel auf Rang vier zurück, saß danach lang alleine im Umkleidezelt im Ziel.
Assinger erwartet sich vom Slalom „wesentlich mehr“
Wieder nur bedingt zufrieden war ÖSV-Damenchef Roland Assinger: „Scheinbar brauchen die Damen in der Pause zwischen den beiden Durchgängen immer eine besondere Aufforderung, um mit mehr Mut in das Rennen zu gehen. Noch habe ich keine Erklärung, warum es immer diesen Druck braucht, damit sie sich mehr trauen. Franziska Gritsch muss ich gratulieren.“ Vom morgigen Slalom erwartet sich der Kärntner „wesentlich mehr, da sollten wir die Großen schon ärgern können. Das geht aber nur, wenn sie auch im ersten Lauf den inneren Schweinehund überwinden und die Ski laufen lassen.“
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Joschi Kopp