Es gibt wieder etwas zu feiern – und zwar nicht nur die Tatsache, dass das „Nightrace“ in Schladming in dieser Saison schon zum zweiten Mal ein Doppel sein wird. Denn auch der Weltcup in Schladming feierte im Dezember 2023 einen runden Geburtstag: Am 22. Dezember 1973 wurde auf der Planai erstmals ein Weltcupsieger gekürt. Passend, dass es gleich der größte Abfahrer aller Zeiten war: Franz Klammer siegte damals zum ersten Mal, 24 weitere Siege in der Abfahrt sollten folgen. Grund genug, dieses Jubiläum bei der schon traditionellen Eröffnungsgala des „Nightrace“ am Montag vor den beiden Nachtrennen zu feiern. Fix ist bereits jetzt: Viele Legenden werden an diesem Abend dabei sein und auch beim Riesentorlauf am Dienstag und dem traditionellen, auf Mittwoch gewanderten Slalom zu den Zuschauern zählen.
Ganz wichtig vorab: Trotz der mancherorts mit Sorge aufgenommenen Nachricht, dass die Tickets für den Hang limitiert sind: Es gibt noch Karten: „Und zwar in allen Kategorien“, wie der neue OK-Chef Andreas Schwab am Mittwoch mitteilte, „es sind jedenfalls genug Kapazitäten vorhanden.“ Dazu kommt: Auch auf der traditionellen Fanmeile im Ort wollen und werden Tausende das Rennen mit Sicherheit live verfolgen. Ansonsten verläuft in Schladming alles nach Plan: „Das Wetter spielt für uns“, meinte Schwab und denkt dabei an den bevorstehenden Kälteeinbruch. Aber: „Wir hätten das Rennen jederzeit durchführen können, so gut sind die Bedingungen.“ Die offizielle Schneekontrolle durch die FIS erfolgt am 14. Jänner, die Behördenverhandlungen sind alle abgeschlossen, nur manch Begehung steht noch aus. Der Kartenvorverkauf läuft, ab Montag rechnet Schwab mit dem nächsten Schub an Anfragen – trotz des bitteren Saisonendes von Marco Schwarz nach seinem Sturz in Bormio.
50-Jahr-Feier für die alten Legenden
Zu dem zweiten „Nightrace“, dem einzigen Nachtriesentorlauf für die Herren im Kalender, gesellt sich aber nun endgültig der weitere Höhepunkt der „Bründl Sports Night“. Denn die wird eben ganz im Zeichen der „geschichtlichen Aufarbeitung“ des Weltcups in Schladming – und auch der beiden Weltmeisterschaften 1982 und 2013 – stehen. Dazu lud Ex-OK-Chef Hans Grogl, der sich um diesen Abend kümmert, zahlreiche ehemalige Stars nach Schladming. Und erfreulicherweise haben auch viele zugesagt: Franz Klammer, der Premierensieger, wird natürlich dabei sein und wenige Wochen nach seinem Siebziger in Bad Kleinkirchheim damit ein weiteres Mal einen „Runden“ feiern. Mit ihm sind auch Bernhard Russi und Roland Collmbin zurück in Schladming, die damals das Stockerl komplettierten. Aber auch die Italiener Anzi Besson oder Marcello Varallo werden da sein – die zählten zu jenem Team, das bei der ersten Abfahrt traurige Berühmtheit erlangte. Auf der extrem eisigen und schnellen Piste waren die Italiener damals allesamt an der gleichen Stelle ausgeschieden und in die Strohballen gekracht.
Das Glück von Sepp Ferstl 1979
Auch Sepp Ferstl wird nach Schladming kommen – den verbindet mit Schladming ein besonderes Erlebnis: Der Bayer, Vater des aktuellen Weltcup-Fahrers Josef Ferstl, überlebte am 22. Dezember 1979 nur dank einer schnellen Reaktion: Just, bevor er durchs Ziel raste, war dieses bei widrigen Bedingungen umgefallen. Nur, weil er sich sofort nach hinten fallen ließ und das Ziel sozusagen in Schranz-Hocke passierte, wurde er nicht von dem Zielband stranguliert.
Wer sich noch angesagt hat: Die Olympiasieger Hubert Strolz und Leo Stock, Ken Read, Bojan Križaj (der 1982 im Slalom Bronze gewonnen hat), Manfred Mölgg, Jure Košir, sowie die ehemaligen Nightrace-Sieger Reinfried Herbst, Manfred Pranger und Benjamin Raich. Auch auf die Teilnahme von Felix Neureuther hofft man in Schladming noch. Logischerweise am Start: Die beiden Brüder Hans und Bernie Knauß, Mike Tritscher und Jahrhundertsportlerin Annemarie Moser, die auch Patin des diesjährigen Nightrace-Weins des Weinguts Thaller ist. Einige der Stars werden schon am Montagnachmittag dabei sein, wenn beim Charity-Rennen wieder Mittel für den steirischen Skiverband aufgestellt werden.