Cornelia Hütter hat die Speed-Saison mit Platz zwei im Super-G von St. Moritz hinter der überragenden Sofia Goggia eröffnet. Die Steirerin führte am Freitag mit 0,95 Sekunden Rückstand den Rest der Welt hinter Italiens Speed-Queen an, die mit einer draufgängerischen Fahrt bei schlechter Bodensicht wieder einmal unschlagbar war. Auf den Rängen folgten die Schweizerin Lara Gut-Behrami (+1,02) und US-Star Mikaela Shiffrin (+1,08). Nina Ortlieb verletzte sich beim Einfahren.
Die Vorarlbergerin wurde mit Verdacht auf eine Unterschenkelverletzung ins Krankenhaus abtransportiert. Zweitbeste Österreicherin beim ersten Teil des Speed-Triples im Ski-Nobelort wurde Stephanie Venier als Sechste (+1,58) hinter Federica Brignone. Mirjam Puchner rangierte nach 40 Läuferinnen auf Platz zehn (+2,27), Ariane Rädler nach schneller, aber fehlerhafter Vorstellung auf 15 (+2,64).
Hütters Führung hielt nur kurz
Hütters erster Befund fiel insgesamt erfreulich aus. „Der Grundspeed passt. Wenn du ganz vorne sein willst, dann musst du einen Lauf ohne Fehler zeigen. Das hat die Sofia gemacht“, erklärte Hütter im ORF. Die WM-Dritte im Super-G legte mit Startnummer 6 eine klare Bestzeit vor, wurde aber gleich von der darauffolgenden Goggia überflügelt.
Trotz eines für sie nicht zufriedenstellenden oberen Teils reichte es für Hütter zu 80 Punkten - und ihrem zehnten Karriere-Podestplatz im Super-G. „Da hat mir Sofia richtig abgenommen. Aber ich weiß, wo ich die Zehntel verloren habe. Bei zwei Toren habe ich sicher eine halbe Sekunde gekriegt, weil ich sie überhaupt nicht erwischt habe“, erklärte Hütter.
Goggia war überrascht
Venier beschrieb die Schwierigkeiten des ersten von elf Saison-Super-G. „Es ist trügerisch mit den ganzen Wellen. Es kommt keine fehlerfrei runter, aber es lädt zum Attackieren ein.“ Das war wie gemacht für den brachialen Stil von Goggia. „Ich bin ein bisschen überrascht“, sagte die 31-Jährige angesichts des Vorsprungs bei ihrem 23. Weltcupsieg. „Ich war am Limit, konnte nicht immer so viel sehen. Aber ich wohl die Stellen voll auf Zug erwischt.“
Wie schmal der Grat ist, zeigte sich beim Angriff ihrer Teamkollegin Elena Curtoni, die nach einer Bodenwelle in der Kompression ausgehoben wurde und hart im Netz einschlug. Die Zweite des Vorjahres schien aber ohne gröbere Verletzungen davongekommen zu sein. Am Samstag steht eine Abfahrt auf dem Programm, am Sonntag erneut ein Super-G (jeweils 10.30 Uhr/ORF 1).