Nach der wetterbedingten Absage der Rennen in Zermatt-Cervinia erfolgt für die Männer im alpinen Ski-Weltcup der Speed-Auftakt im US-amerikanischen Beaver Creek. Der Ort im US-Bundesstaat Colorado punktet nicht unbedingt in Sachen Nachhaltigkeit. Die Fußgängerzone ist mit einer Bodenheizung ausgestattet, neben dem Eislaufplatz gibt es eine mit Gas betriebene Feuerstelle und die meisten Ferienhausbesitzer reisen mit PS-starken Autos an.
Das sorgt aufgrund der andauernden Klima-Debatte rund um den alpinen Ski-Weltcup bei manchen Fahrern für irritierte Blicke. „In den letzten Monaten konnte man aufgrund der Berichterstattung in den Medien den Eindruck gewinnen, dass der Skisport die größte Belastung für die Umwelt darstellt. Aber gerade hier in den USA gibt es genügend Beispiele, die belegen, dass der Ski-Zirkus sicher nicht das größte Problem darstellt“, sagte nun das Schweizer Speed-Ass Niels Hintermann in einem Interview mit dem Schweizer „Blick“.
Der 28-Jährige zählt seit Jahren zu den Besten im alpinen Ski-Zirkus, stand unter anderem schon in Kitzbühel auf dem Podest. Nun holt der Schweizer richtig aus: „Der Skirennsport wird derzeit durch einige Medien diskriminiert. Unserem Sport wird im Vergleich zu anderen Sparten unrecht getan. Die Teams der NHL oder der NBA fliegen jeden zweiten Tag quer durch Amerika. Der Formel-1-Zirkus umrundet die Welt mehrmals im Jahr. Deshalb wehre ich mich dagegen, dass wir Alpine als Hauptschuldige dargestellt werden.“ Hintermann hält aber auch fest, dass man innerhalb des Sports manche Fehler nicht wiederholen sollte. „Im letzten Winter sind gewisse Riesen- oder Slalom-Spezialisten für ein einziges Weltcuprennen von Europa nach Nordamerika geflogen. Der Weltcup-Zirkus soll auf der ganzen Welt ausgetragen werden. Aber nicht mit einzelnen Rennen, sondern in längeren Blöcken.“