Auf einmal herrscht Aufregung in Schladming. In „Sport 20“ verkündete Planai-Bergbahnen-Chef Georg Bliem, dass jeweils „nur noch 22.000 Karten“ für den Nacht-RTL (Dienstag) und den „traditionellen“ Nachtslalom aufgelegt werden. Der Schock ist groß: Nimmt man dem „Nightrace“ damit nicht einen seiner größten Trümpfe? Andreas Schwab, der erst vor Kurzem den Posten als Vorsitzender des Organisationskomitees im WSV Schladming übernommen hat, beruhigt: „Nein, so stimmt das nicht. Wir hatten die Beschränkung an verkauften Tickets auch schon in diesem Jahr, die Stimmung war trotzdem großartig.“ Was stimmt: Die Tribünen im Zielraum werden verändert und bekommen ein neues Layout. Aber das sollte eher für noch bessere Stimmung sorgen.

So wird sich die „Blue Card“-Tribüne künftig von der Talstation der Gondel („Planet Planai“) bis zur Hohenhaus-Tenne ziehen, die „Gold Card“-Tribüne wird gedreht, die 1250 Besucher auf dieser Tribüne werden damit künftig auch direkt auf den Hang schauen, die Plätze zwischen dieser Tribüne und dem Zielraum bleiben bestehen. Neu ist auch, dass die „Yellow Card“-Tribüne oberhalb der Hohenhaus-Tenne künftig fix installiert wird. „Das sollte den Komfort und den Stadioncharakter noch erhöhen“, ist sich Schwab sicher, „zudem sieht man dann von dieser Tribüne wirklich bis zum Start.“ Was stimmt: Die Besucher, die bisher entlang des Zielhangs auf extra aufgeschobenen Stufen standen, werden dort keinen Platz mehr finden. „Das passiert aus Sicherheitsgründen, weil man für den Riesentorlauf einfach eine breitere Piste und mehr Auslauf benötigt.“

Auch bisher nicht 50.000 an der Strecke

Bisher sprach man beim „Nightrace“ oft von mehr als 40.000 Besuchern, auch da klärt Kuhn auf: „Wir als WSV legen 22.000 Karten auf. Da kommen aber noch die Besucher dazu, die das Rennen in bzw. von der Hohenhaus-Tenne aus anschauen. Und dann kommen auch noch die Fans in der Weltcupmeile dazu.“ In der Stadt, wo man das Rennen auch auf zwei großen Videowänden verfolgen kann, würden noch einmal bis zu 10.000 Fans dabei sein, sagt Schwab. Die Gesamtzahl der Besucher ergäbe sich dann aus allen Besuchern an diesem Abend, diese werde von der Polizei auch anhand des Verkehrsaufkommens bzw. der Zahl der Autos geschätzt. „Diese Zahlen sind auch sehr gut“, betont Schwab.

Mit anderen Worten: Viel ändert sich gar nicht, betont man seitens des WSV, trotz der „Kartenbeschränkung“. Klar ist: Zu viel Zeit sollte man sich trotzdem nicht lassen, um sich Tickets zu sichern. „Wir haben auch für den RTL nach der Halbzeitführung von Marco Schwarz in Sölden einen Sprung gehabt, der Dreifachsieg in Gurgl befeuert das Interesse für den Slalom natürlich auch, aber das ist normal und immer so.“ Grundsätzlich sei die Nachfrage für den auf Mittwoch gewanderten Slalom (Schwab: „Da müssen wir uns nach den Wünschen der FIS richten, die den Riesentorläufern vor dem nächsten Rennen in Garmisch-Partenkirchen mehr Pause gönnen will“) nach wie vor größer. Wichtig aber bleibt: Der „Schladming-Roar“ ist auch für die Rennen im Jänner 2024 gesichert; eventuell dank der neuen Tribünenkonstruktionen (die bereits im Aufbau sind) sogar noch mehr.

Neu ist auch, dass die traditionelle Gala am Montag vor den Rennen („Bründl Sports Night“) im Jänner unter dem Motto „50 Jahre Weltcup in Schladming“ stehen soll.