Es war der Schockmoment der bisherigen alpinen Ski-Saison. In Sölden verkündete Lucas Braathen vor dem Weltcup-Auftakt unter Tränen sein Karriereende, hatte mit 23 Jahren genug von Verband und Sport. Der norwegische Slalom-Weltcupsieger des Vorjahres fühle sich „endlich wieder frei“, sagte Braathen damals. Der Schock saß tief, bei Teamkollegen, Konkurrenten, Verband und Ski-Firma Atomic.
Für die Österreicher war der Shootingstar gemeinsam mit Mikaela Shiffrin das Gesicht der Marke. Jahrelang arbeiteten beide Parteien zusammen. Derzeit habe man auch immer wieder Kontakt. „Ich telefoniere nach wie vor sehr viel mit Lucas. Zum einen, weil wir uns privat sehr gut verstehen. Zudem möchte ich ihn unbedingt bei Atomic weiterbeschäftigen“, sagte Atomic-Rennchef Christian Höflehner dem Schweizer „Blick“.
Mögliches Comeback?
Man habe zahlreiche Ideen für eine weitere Zusammenarbeit, verriet der Rennchef. „Lucas verkörpert unglaublich viele Facetten. Weil er sich mit Mode bestens auskennt, könnte er für uns Kleidung designen. Wir könnten ihn auch als Model einsetzen. Ich habe aber die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass er eines Tages als Rennfahrer auf die Weltcup-Tour zurückkehren wird.“
In nächster Zeit dürfe man davon aber nicht ausgehen, meint zumindest Höflehner. „Im Moment denkt Lucas überhaupt nicht an den Skirennsport. Bei einem Telefonat hat er mir erläutert, dass er jetzt erst einmal all seine Verwandten besuchen will. Aber ich hoffe darauf, dass er wieder so richtig Lust aufs Rennen fahren bekommt, sobald er wieder die Ski anschnallt oder die Alpin-Übertragungen im TV sehen wird.“