Der Weg zum Gletscher und damit zur Piste in Sölden, auf der heute das erste Weltcuprennen der Herren stattfinden hätte sollen, war ein beschwerlicher. Denn drei Klimaaktivisten ketteten sich fest, ein Stau war die Folge. ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober stand als eine der Ersten im Stau.

Die Salzburgerin ergriff die Initiative und machte sich auf den Weg zu den Aktivisten, stand einige Minuten an vorderster Front und sprach mit den anwesenden Personen. Von aufgeheizter Stimmung war keine Spur, die Aktion verlief von allen Seiten sehr ruhig. Nach ungefähr 20 Minuten konnte die Straße deshalb auch schon wieder freigegeben werden. Stadlober bedankte sich noch an Ort und Stelle bei der Polizei für den Einsatz.

Die „Letzte Generation“ Österreich stellte via Aussendung klar, dass man Urheber der Aktion sei – das Motto: Weltcup feiern ist kein Verbrechen, die Klimapolitik der Bundesregierung schon. „Menschen der ,Letzten Generation‘ legten heute Morgen am zweiten Tag des Ski-Weltcups die Hauptzufahrt zur Piste mit einem friedlichen Protest still. Sie empören sich darüber, dass Nehammer und Kogler die Empfehlungen aus dem Klimarat der Bürger:innen bis heute ignorieren und nicht einmal eine so billige, einfache und logische Forderung wie die nach einem Werbeverbot für besonders klima- und damit zukunftsschädliche Produkte umsetzen”, erklärte Sprecherin Laila Fuisz (22): „Wenn unsere Regierungen in der Klimakrise weiter die Arbeit verweigern, wird es in den Alpen bald gar keinen Ski-Weltcup mehr geben. Stattdessen erwarten uns Waldbrände, Bergstürze und die Evakuierung ganzer Dörfer – so eine Zukunft will ich nicht!”

Klavierlehrerin Alexandra (59) hat sich an der Person neben ihr festgekettet: „Ich möchte mich bei allen Läufern und Zuseher:innen entschuldigen, die dieser Protest verärgert – aber unsere Zukunft schmilzt vor unseren Augen weg! Ich sehe es als meine Pflicht, alle meine Mitmenschen vor der Klimakatastrophe zu warnen, sodass niemand mehr wegschauen kann. Wenn unsere Regierung nicht endlich den Kopf aus dem Sand zieht und handelt, werden wir in Zukunft keine Ski-Weltcups mehr feiern oder Skiurlaube machen können. Die Lösungen liegen auf dem Tisch: Hört auf den Klimarat!”