Es war wie eine Rückkehr zu den Wurzeln: Aus einem Skitag mit den Kindern vom Skiklub Annaberg entstand das neue Video von SalzburgerLand Tourismus rund um Ski-Idol Marcel Hirscher. Salzburgs Skistar war nach dem Tag sichtlich selbst angetan: „Es war ein wunderschöner Tag, denn worum geht es beim Skifahren? Um die Gaudi.“ Zumindest seit dem Ende seiner langen Skikarriere dürfte das bei ihm tatsächlich so sein . . .
Doch so lustig der Skitag mit dem Nachwuchs war, so sehr sorgt sich der achtfache Gesamt-Weltcupsieger auch um die heimische Skizukunft. Damit meint er zunächst gar nicht einmal den Spitzensport. „Ich merke es schon bei mir am Land: Da ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man Ski fahren geht. Ich höre auch von gut verdienenden Freunden, was ein Wochenende mit Liftkarten, Mittagessen, Benzin für das Auto und so weiter kostet. Das können sich nicht mehr alle leisten.“ Er selbst hätte eine Idee, die „sicher nicht allen gefallen wird“, wie er gleich einschränkt, die aber wohl helfen würde. „Ein ganz großer Hebel wäre: Eltern brauchen wie in den USA für die Skikarten ihrer Kinder nichts zu bezahlen. Da werden zwar einige aufschreien, aber es wäre ein Beginn.“
Sorge um den Ski-Nachwuchs
Aber auch um den heimischen Nachwuchs im ÖSV scheint es nicht zum Besten bestellt zu sein. Denn Hirscher fällt auf die Frage, ob es denn überhaupt eine(n) 16- oder 17-Jährige(n) gebe, den/die er unter Vertrag nehmen möchte, kein Name ein. „Das hat aber auch damit zu tun, dass ich mich derzeit gar nicht damit beschäftige. Zuerst müssen andere Themen geklärt sein, dann wenden wir uns dem Thema zu.“ Damit spielte er auf den immer noch nicht abgeschlossenen Streit um das Logo seiner Skimarke Van Deer im Weltcup an. Weil die FIS, wie berichtet, auch das neue Logo untersagt hat, weil der Schriftzug einem Bullen gleiche, muss die Skimarke das Logo auch ab Sölden abkleben − das bietet er auch als Marketinggag seinen Kunden an.
Beim nächstwöchigen Weltcupauftakt in Sölden selbst wird Hirscher nicht sein. „Ich war lang genug dabei, ich tu mir das nicht mehr an. Ich genieße jetzt meine Freiheit.“ Vielleicht auch mit einer Skitour ...
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Michael Smejkal, Salzburger Nachrichten