Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hat die Echtheit der ihr zugespielten brisanten Doping-Testdaten aus dem Moskauer Kontrolllabor aus den Jahren 2012 bis 2015 bestätigt. "Wir haben die forensische Untersuchung abgeschlossen und können jetzt die Echtheit der Datenbank bestätigen", erklärte WADA-Chefermittler Günter Younger der Dopingredaktion der deutschen Sender ARD und WDR.

Diese berichtet darüber in der ARD-Sportschau am Sonntag (18.00 Uhr). Das Internationale Olympische Komitee wird am Dienstag über eine Teilnahme Russlands an den Winterspielen im Februar in Pyeongchang entscheiden.

"Der Inhalt scheint die Behauptungen von Whistleblower Rodschenkow zu bestätigen, dass mehrere Jahre lang - von 2012 bis 2015 - Maßnahmen erfolgten, um mutmaßlich gedopte russische Athleten zu schützen", sagte Younger. "Die Ermittlungen werden fortgesetzt."

Die neuen Indizien könnten vor den Pyeongchang-Spielen zu weiteren Sanktionen gegen russische Athleten führen. "Das wird unsere Priorität sein, sobald wir tatsächlich auch Athleten haben, die wir verfolgen können, wird natürlich der Wintersport oberste Priorität haben", sagte Younger.

Das IOC hatte in den vergangenen Wochen russische Athleten, deren Dopingproben bei den Winterspielen 2014 in Sotschi ausgetauscht wurden, zum Teil lebenslang von Olympia verbannt. Die Sanktionen seien auf Grundlage von "forensischen und analytischen Untersuchungen" verhängt worden. Inzwischen ist die Zahl der Fälle, die bei Nachtests der Proben der Sotschi-Spiele einen Dopingverdacht ergeben haben, auf 36 gestiegen.