Es sind nur noch drei Monate bis zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang/Südkorea. Und viele sind in Sorge ob des anhaltenden Konflikts zwischen dem nordkoreanischen Diktator Kim Yong Il und dem Präsident der USA, Donald Trump. Der Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS, Gianfranco Kasper, teilt diese Sorge nicht. Seine Meinung: "Pyeongchang wird im Februar der sicherste Platz der Welt sein!"
Kasper, auch Mitglied der Exekutive des IOC, bekräftigte, dass es auch keine Alternative im IOC gibt, man hält trotz der politischen Krise zu Südkorea: "Es gibt definitiv keinen Plan B!", sagte der Schweizer. Und weiter: "Ich habe keine Angst vor Krieg, ich habe auch keine Sorge um die Sicherheit der Athleten. Die größte Gefahr sind die nationalen Olympischen Komitees, die Angst machen, von einer Krisenregion sprechen und erklären, sich eine Teilnahme zu überlegen. Wenn das passiert, dann haben wir wirklich ein Problem. Dann sind die olympischen Spiele beschädigt."
Und dann holte er zu einem gewagten Vergleich aus: "Ich denke an Rio de Janeiro und die Angst vor den Moskitos. Da hat sich gezeigt, dass sie völlig unbegründet war, weil keine Moskitos da waren. Jetzt kann man natürlich nicht wissen, ob die beiden politischen Moskitos stechen werden, aber die Spiele werden davon sicher nicht beeinflusst, da bin ich mir sicher!"
Asiatisches Interesse
Rosig seien die Zeiten nach den reihenweisen Absagen möglicher Kandidaten für die Spiele 2026 in Europa - die letzte Absage gab es ja in Innsbruck - ohnehin nicht. Deshalb rechnet Kasper damit, dass die „Asien-Tour“ auch nach 2024 weitergehen wird. „Die Asiaten haben das Interesse und sie scheinen auch das Geld zu haben“, stellt er fest, fügt aber an: „In Europa haben alle ein falsche Bild, sie gehen davon aus, dass die 51 Milliarden, die in Sotschi investiert wurden, Standard sind. Aber das stimmt nicht.“ Kasper ortet überdies eine Krise bei der Jugend: „Große Sportevents sind einfach out. Aus vielen Gründen: Da geht es um Korruption, sauberen Sport, Gigantismus und vieles mehr.“
Auch über seine eigene Zukunft sprach er - oder auch nicht: „Im Frühjahr beim nächsten FIS-Kongress gibt es wieder Neuwahlen. Viele, die mich los werden wollen, fragen mich, ob ich noch einmal antrete. Ich werde mir das überlegen, vielleicht bleibe ich, vielleicht gehe ich. Aber egal was, ich werde es jetzt nicht sagen, ich will ja nicht für den Rest der Amtszeit eine ‚lahme Ente‘ sein.“
Neues im Weltcup
Auch Neuies gibt es: Erstmals wird in Korea der Teambewerb olympisch, dafür wird die alpine Kombination ab 2020/21 aus dem Weltcupkalender verschwinden. Und auch auf den Super-G kommen Neuerungen zu: Er soll künftig in zwei Durchgängen entschieden werden. Zu guter letzt verkündete Gianfranco Kasper auch gute Neuigkeiten: Der Vertrag mit Audi als Hauptsponsor des Weltcups wurde in Sölden bis 2022 verlängert.