Die Spitze des Österreichischen Olympischen Komitees hat am Mittwoch in Yongpyong den Spatenstich für das "Austria House Pyeongchang 2018" vorgenommen. Extra aus Seoul angereist kam Österreichs Botschafter in Südkorea, Michael Schwarzinger. Das Österreich-Haus wird während der Winterspiele im kommenden Februar in zentraler Lage zu den Sportstätten in den Bergen stehen.
Das Ö-Haus wird privat und ohne sportöffentliche Fördermittel finanziert, das Budget beträgt 2,5 Millionen Euro. "Das Budget ist gesichert, aber wir hoffen noch, den einen oder anderen Sponsor zu finden und aus dem Betrieb des Hauses auch Budget für den österreichischen Sport zu erwirtschaften", sagte ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel bei der Präsentation. Die Hoffnungen ruhen wie in Sotschi 2014 auch auf Laufkundschaft, die Lage ist in unmittelbarer Nähe und auf dem Weg zu den Sportstätten zentral. Zumindest 25.000 Besucher sollen kommen.
Zahlreiche Container wurden auf die Reise geschickt
Im November wird mit dem Aufbau begonnen, erstmal werden auch Lehrlinge aus Österreich (Zimmerer) mithelfen. Der Rohbau soll am 20. Dezember stehen, der Innenausbau erfolgt im Jänner, die Eröffnung ist für 8. Februar 2018 geplant. 16 Container sind aus Österreich nach Südkorea unterwegs, zusätzlich hat der langjährige Partner Kornspitz zwei auf die Reise geschickt - beladen mit Bäckerei-Equipment und zehn Tonnen Rohstoffen. Vier Bäcker und ein Konditormeister werden während der Spiele Backwerk und Torten herstellen.
"Einige Abende haben wir bereits vergeben, trotz der Galaabende werden bei uns aber auch die Medaillenfeiern stattfinden", erklärte Mennel, dass die Türen für die erfolgreichen Sportler aus Österreich und aller Welt immer offen stehen sollen. "In Sotschi hatten wir insgesamt 66 Medaillengewinner im Haus." Sollte die Natur mit Schnee geizen, wird maschinell produziert, damit es rund um das Holz-Haus in jedem Fall winterlich aussieht. Drinnen wird ohnehin alpiner Flair vorherrschen.
Gäste aus Korea sollen auch mit klassischer Musik angelockt werden, so soll eine berühmte koreanische Querflötistin ein Konzert geben, auch die Philharmoniker könnten einen Auftritt haben. "Wir wollen neben Sport auch etwas anderes transportieren - unsere Kultur mit Gastronomie und Gastfreundlichkeit", sagte ÖOC-Präsident Karl Stoss. Wie Marketingleiter Florian Gosch berichtete, gäbe es eine sehr hohe Nachfrage von Sponsoringpartnern aus der Wirtschaft, nach Korea zu reisen, der Olympiatourismus aus Österreich hingegen habe aber noch Potenzial nach oben.
ORF mit kleinerer Besatzung als in Sotschi vor Ort
Der ORF wird sein Studio wieder im Österreich-Haus einrichten, von 1.00 bis 16.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit wird auf ORF eins berichtet, auch Sport plus wird teilweise live bespielt. Von 16.00 bis 8.00 Uhr wird auf diesem Kanal der Olympic News Channel laufen. Während Skispringen und Biathlon am europäischen Vormittag in Szene gehen, werden Topevents wie die Herren-Abfahrt zu nachtschlafender Zeit stattfinden. Das Team des ORF ist aus Einsparungsgründen mit unter 110 Mitarbeitern deutlich kleiner als in Sotschi, die Zuseher sollen aber gewohnt hohe Qualität geliefert bekommen.