Minus 19 Grad, dazu noch eiskalter Wind: Österreichs Biathleten sind in Peking mit ungemütlichen Witterungsverhältnissen ins Training gestartet. "Es war schon brutal kalt", sagt Olympia-Debütant Felix Leitner. "Da will man wirklich nicht länger als eine halbe Minute am Schießstand sein." Der 25-jährige Tiroler hofft auf Besserung bis zum ersten Wettkampf am 5. Februar. In der Mixed-Staffel ist er wohl genau wie Lisa Hauser gesetzt. Die Weltmeisterin geht in ihre dritten Olympischen Spiele nach 2014 und 2018. "Es ist gut, dass wir mit der Mixed-Staffel beginnen. Zurzeit bin ich nämlich ein wenig unsicher, was meine Form betrifft. Da braucht es sicher ein paar Rennen, um reinzukommen."
Die Kälte würde natürlich eine große Rolle spielen. "Aber da hat jeder seine eigenen Handschuhe. Die einen brauchen dickere, den anderen genügen dünnere. Da haben wir alle schon viel daran genäht und gebastelt." Abgesehen von den Temperaturen fühlt sich die 28-Jährige im olympischen Dorf jedenfalls wohl. "Natürlich war nach der Ankunft eine gewisse Anspannung da, bis wir alle unsere PCR-Testergebnisse bekommen haben. Je mehr Tage aber hier vergehen, desto wohler fühlt man sich. Wir dürfen uns im Dorf frei bewegen. Es ist eigentlich nicht anders als 2018. Die Maske müssen wir halt tragen."
Auch Leitner bestätigt, dass es "deutlich besser ist, als sich viele vorgestellt haben. Die Zimmer sind sehr groß, das Essen ist gut. Es gibt abwechslungsreiche Mahlzeiten." Rund 15 Minuten dauert es, um einmal durch das Dorf zu gehen. "Das habe ich auch schon einmal gemacht, damit ich mich ein bisserl bewege. Wir erwarten uns aber auch nicht, dass wir viel herumkommen. Wir wollen uns ja auf die Rennen vorbereiten." Und dort will Leitner überraschen. "Ich sehe mich natürlich als Außenseiter, bin aber überzeugt, dass etwas drinnen ist."
Die sieben Stunden Zeitunterschied sind kein Thema mehr. "Wir schlafen bis 10 Uhr, haben Frühstück, Training. Kurz nach Mitternacht ist dann Schlafenszeit", sagt Hauser. "Unsere Rennen sind meistens erst um 17 Uhr Ortszeit, also müssen wir auch nicht früher aufstehen." Die Abendstunden verbringen die Biathleten dann entweder alleine in ihren Einzelzimmern oder gemeinsam mit Spielen. "Wir haben Kartenspiele mit. Wir Mädls verstehen uns mit den Buam sehr gut, wir haben ein extrem gutes Teamklima."