Für Österreichs Biathlon-Elite hat es am Freitag zum Auftakt des Heim-Weltcups in Hochfilzen in den Sprints zu keinem Top-25-Platz gereicht. Die als Weltcup-Führende in die Konkurrenz gegangene Lisa Hauser warfen stehend zwei Fehlschüsse bzw. Strafrunden entscheidend zurück, die Tirolerin wurde nach 7,5 km 26. In der Männer-Konkurrenz über 10 km war Felix Leitner als 32. ÖSV-Bester. Es gewannen die Weißrussin Hanna Sola und der Deutsche Johannes Kühn.
"Der Schießplatz war sehr tückisch, aber es ist bei mir nicht daran gelegen", sagte Hauser im ORF-Interview. "Es ist brutal schade. Ich weiß, dass man mit einem Fehler ein gutes Ergebnis machen kann, aber es waren zwei." Mit dem Rennen sei sie aber nicht so unzufrieden, auch wenn sie für das Verfolgungsrennen am Sonntag "ganz schön hinten" sei. "Mir war es von Anfang an klar, dass das Gelbe Trikot schwer zu verteidigen ist. Aber mir hat es brutal getaugt, mit dem Gelben Trikot rauszustarten."
Auch Simon Eder als 40. wurde im frisch verschneiten Hochfilzen bei Schönwetter, aber kniffligem Wind schwer geschlagen, wie Leitner verzeichnete auch der Verfolgungs-Sechste von Östersund zwei Strafrunden. "Es war ein harter Arbeitstag, ich habe mir am Schießstand schwergetan. Zwei Fehler sind doch zu viel", betonte Leitner. Es hapere momentan einfach in allen Bereichen ein bisschen, so der Lokalmatador. Sein Rückstand auf Überraschungssieger Kühn war mit 1:15,5 Min. beträchtlich.
Eder fehlen vor der Verfolgung am Samstag eineinhalb Minuten auf die Spitze. Die beiden Fehler passierten dem 38-Jährigen beim Stehendschießen. "Das ist schade, daheim tut das doppelt weh", bedauerte der Routinier im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Die Ausgangslage für die Verfolgung am Samstag sei natürlich alles andere als ideal. Für einen ähnlichen Verfolgungssturmlauf wie zuletzt in Schweden von Rang 27 auf 6 müssen unbedingt wieder 20 Treffer her. "Der Weg führt über das Schießen, aber es gehört auch ein bisschen Glück dazu."
Den Sprint habe er leider verhaut, er könne es wegen des guten Rennens in Schweden aber besser wegstecken, so Eder. Schmerzlich sei das Fehlen der Fans. "Man gewöhnt sich fast schon daran. Es ist natürlich schade, aber wir müssen froh sein, dass wir auch im Lockdown laufen können."
Die anderen vier ÖSV-Männer kamen nicht einmal unter die besten 40 und verpassten damit die Weltcup-Punkteränge. David Komatz schaffte es an seinem 30. Geburtstag als 56. gerade noch ins Verfolgungsfeld der besten 60. Bei den Frauen gelang das aus dem rot-weiß-roten Lager sonst nur Julia Schwaiger als 55. Sola, Schützling des Österreichers Reinhard Gösweiner, gewann fehlerfrei mit 46,8 Sek. Vorsprung auf die Französin Justine Braisaz-Bouchet.
Kühn skatete mit einem Fehlschuss völlig unerwartet zu seinem ersten Weltcup-Erfolg. Der Bayer triumphierte deutlich vor Weltmeister Martin Ponsiluoma aus Schweden (1) und dem belarussischen Sensationsmann Anton Smolski (0). Wie die Österreicher enttäuschten auch die Asse aus Norwegen, die mit Tarjei Bö an der fünften Stelle nur einen unter die Top 15 brachten.